GTÜ: Fast jeder vierte Pkw fällt durch

Rund 40 Prozent aller von der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) überprüften Pkw fahren mit sicherheitsrelevanten Mängeln zu Hauptuntersuchung (HU). Fast jedes vierte Auto fällt wegen schwerwiegender Mängel bei der HU durch und erhält im ersten Anlauf keine Prüfplakette. Dies ist das Ergebnis der halbjährlichen HU-Statistik, die die GTÜ auf der IAA in Frankfurt (Publikumstage: 19.9. - 27.9.2015) vorgestellt hat. Sie beruht auf 2,3 Millionen Fahrzeuguntersuchungen.

Auf den Gesamtfahrzeugbestand von 44,4 Millionen Pkw hochgerechnet bedeutet dies, dass rund zehn Millionen in Deutschland zugelassene Autos mit erheblichen Mängeln unterwegs sind und somit nicht dem vom Gesetzgeber geforderten sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr entsprechen. Neben vernachlässigter Wartung dürfte ein weiterer Grund hierfür das Jahr für Jahr steigende Durchschnittalter der Pkw sein. Aktuell liegt dies bei etwas über neun Jahren – Tendenz weiter steigend.

Insgesamt betrachtet stagniert damit das Mängelaufkommen seit zwei Jahren auf hohem Niveau, stellt die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation fest. Lediglich innerhalb der beiden Kategorien „geringe Mängel“ und „erhebliche Mängel“ gab es leichte Verschiebungen. So nahmen die erheblichen Mängel mit 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (22,7 Prozent) leicht ab. Im Gegenzug stiegen die geringen Mängel auf 17,8 Prozent (Vorjahr. 16,5 Prozent). Die Zahl der untersuchten Pkw ohne Mängel ist mit rund 60 Prozent konstant geblieben.

Bei der Hauptuntersuchung stellten duie GTÜ-Prüfingenieure besonders häufig Mängel an der Beleuchtungs-, Brems- und Abgasanlage fest. Auch der schlechte Zustand vieler Reifen wurde beanstandet. In der Altersgruppe über neun Jahre ist mehr als die Hälfte mit Mängeln unterwegs. Fast jedes dritte Auto dieser Altersklasse weist erhebliche Mängel auf oder ist sogar verkehrsunsicher. (ampnet/dm)