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Ratgeber: Augen und Ohren auf beim Oldtimerkauf

Der Kauf eines Oldtimers unterscheidet sich vom normalen Autokauf durch eine noch höhere emotionale Komponente. Das versperrt schnell den Blick auf wichtige Details, und so mancher Autonarr lässt dann rationale Gründe außer Acht. Damit der Kauf nicht hinterher mit einer bösen Überraschung endet, hat die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) einige Tipps zusammengestellt.

Bevor im Zweifelsfall eine lange Anfahrt zur Besichtigung des alten Autos angetreten wird, sollte sich der Interessent vom Eigentümer die Geschichte des Fahrzeuges erläutern und gegebenenfalls anhand von Dokumenten aufzeigen lassen. Sind noch diverse Rechnungen und Unterlagen (Serviceheft usw.) vorhanden? Diese Unterlagen geben auch Aufschluss darüber, wie jemand mit seinem Fahrzeug umgeht. Kommt ein Termin vor Ort zustande, gilt das erste Augenmerk den Spaltmaßen am Fahrzeug. Sie geben zum Beispiel Hinweise auf einen möglichen Unfall. Sind die Spaltmaße stark unterschiedlich, sollte der Verkäufer um Aufklärung gebeten werden.

Da Dichtgummis eine regelmäßige Pflege benötigen, sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht porös oder geschrumpft sind. Der Austausch kann eine schwierige und kostspielige Angelegenheit werden. Ein Blick gehört auch unter die Gummis, denn oft verbirgt sich dort gerne Rost oder werden Spuren einer Nach- oder Neulackierung sichtbar. Gleiches gilt für den Karosserielack insgesamt. Betrachten Sie die Karosserie gegen das Licht, ob sich leichte Wellen spiegeln, rät die GTÜ. Wellige Lackoberflächen sind ein Zeichen für unfachmännische Reparaturen. Rostblasen unter dem Lack entpuppen sich in aller Regel als Durchrostung von innen.

Ebenso sorgfältig ist der Motorraum zu überprüfen. Zeigen sich an den Längsträgern und am Radhaus auf Rost oder Anzeichen von Instandsetzungen? Weisen Motor und Getriebe Ölverlust auf? Ist der Motor ungewöhnlich sauber und trocken, dann ist ebenfalls Vorsicht geboten: Dies könnte auf eine kurz zuvor stattgefundene Motorwäsche hindeuten. Schauen Sie deshalb nach der Probefahrt zur Sicherheit noch einmal nach.

Bei der Überprüfung des Kofferraums sollten alle Verkleidungen und Bodenbeläge entfernt werden. Nur so lassen sich Rost, Unfallspuren oder eindringende Feuchtigkeit entdecken. Im Innenraum gilt das erste Augenmerk dem Originalzustand. Beim Armaturenbrett ist auf das Funktionieren der Instrumente zu achten. Ebenso sollte der Blick den Sitzpolstern und dem Dachhimmel sowie dem Sicherungskasten und der Verkabelung gelten.

Beim Starten des Motors gilt: Ohren auf! Läuft das Aggregat ruhig? Gibt es eigenartige Geräusche? Wie sehen die Abgase aus? Extrem dunkle oder helle Wolken aus dem Auspuff deuten auf Schäden am Motor hin.

Bei der Probefahrt sollte ebenfalls auf Geräusche von Getriebe und Fahrwerk geachtet werden. Nicht vergessen, dass Spiel an der Lenkung zu kontrollieren. Natürlich gehört auch ein Bremsentest inklusive Funktionstüchtigkeit der Handbremse zur Besichtigung des Fahrzeuges.

Vor allem aber sollte man sich vorab über Stärken und Schwächen des ins Auge gefassten Schmuckstücks informieren. Fachzeitschriften und Fachliteratur geben ebenso Auskunft über die Eigenheiten des Wunschfahrzeuges wie der GTÜ-Oldtimerservice. Er hält im Internet unter der Adresse www.gtue-oldtimerservice.de eine umfassende Sammlung an Kaufberatungen bereit. (ampnet/jri)

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Augen und Ohren auf beim Oldtimerkauf.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/GTÜ

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