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Grundlage für grenzüberschreitende Verkehrssteuerung gelegt

Am Rande des europäischen Verkehrsministerrates in Luxemburg hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer heute mit seinen Amtskolleginnen Doris Bures (Österreich) und Melanie Schultz (Niederlande) eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dabei geht es um die Einführung erster Anwendungen so genannter intelligenter Verkehrssysteme und Dienste (C-ITS) auf Autobahnen.

Mit der Erklärung wird die Grundlage für die grenzüberschreitende Einführung von C-ITS auf dem Korridor Rotterdam - Frankfurt/M. - Wien gelegt. Ab 2015 sollen dort erstmalig folgende, gemeinsam mit der Industrie entwickelte Anwendungen aufgebaut werden. Dazu zählt der Baustellenwarner. Er informiert den Fahrer über unmittelbar bevorstehende Baustellen auf der Fahrroute und die damit verbundenen Behinderungen (z. B. Spursperrungen und Spurführungen). Dadurch kann der Fahrer im Voraus informiert werden und sich auf die Verkehrssituation vorbereiten. Eine weitere Anwendung ist die Verkehrslageerfassung. Die Fahrzeuge geben die aktuelle Verkehrslage im Baustellenbereich über den Baustellenwarner an die Verkehrszentralen weiter. Die Nachrichten enthalten Parameter von verkehrsrelevanten Ereignissen, die von dem Fahrzeug erfasst wurden. Ziel ist es, den Service in der Verkehrszentrale kontinuierlich zu verbessern.

Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur erfolgt – je nach Verfügbarkeit – über den WLAN oder Mobilfunk. Die Einführung wird in Deutschland in drei Stufen erfolgen. Das technische System wird zunächst in Hessen entwickelt und erprobt. Anschließend folgt die Ausstattung im Korridor Rotterdam - Frankfurt/M. - Wien. Im Anschluss soll das Autobahnnetz deutschlandweit mit der neuen Technik ausgerüstet werden.

Partner des Projekts „Kooperativ-ITS (C-ITS) Korridor Rotterdam - Frankfurt – Wien“ sind neben dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die niederländische Rijkswaterstaat (RWS) und das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) in Österreich. Ebenfalls beteiligt sind die Automobilhersteller BMW, Daimler, Ford, Opel und Volkswagen sowie die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Das Vorhaben ist Teil des Anti-Stau-Programms „Projektplan Straßenverkehrstelematik 2015“. Es enthält rund 140 Projekte zum Bau von Verkehrslenkungsanlagen, besonders auf hoch belasteten oder unfallträchtigen Autobahnabschnitten. Zu den Maßnahmen gehören Strecken-, Netz- und Knotenbeeinflussung, Stauwarnanlagen, Ampelanlagen an Autobahnauffahrten sowie Anzeigen, die Fahrstreifen zuteilen oder Seitenstreifen freigeben. Hierfür stehen 300 Millionen Euro zur Verfügung. (ampnet/jri)

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