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Sechs Milliarden Euro Schaden durch Tacho-Betrug pro Jahr

Durch manipulierte Tachometer bei Gebrauchtwagen entsteht nach Berechnungen von Experten jährlich ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund sechs Milliarden Euro. Dies sei ein finanzieller Verlust, der höher liege als die gesamte Weltwirtschaft beispielsweise durch Piraterie im Meer vor Afrika verkraften müsse, sagte ADAC-Präsident Peter Meyer.

Nach Berechnungen des ADAC entsteht jedem Autofahrer, der ein gebrauchtes Fahrzeug mit manipuliertem Tacho kauft, im Schnitt ein Schaden von rund 3000 Euro. Wenn dann noch der Zahnriemen reißt, weil die tatsächliche Kilometerleistung des Autos verfälscht und der Riemen nicht rechtzeitig gewechselt wurde, ist der Verbraucher schnell bei einem Schaden von 10 000 Euro angelangt.

Die Manipulation des Kilometerstandes dauert meist nicht länger als 30 Sekunden. Ein Ausbau des Tachos oder anderer Steuergeräte ist nicht erforderlich. Die Geräte, mit denen Manipulationen durchgeführt werden, sind selbst für Laien leicht zu bedienen. Opfer sind fast ausschließlich Gebrauchtwagenkäufer. Sie können sich nicht zuverlässig vor dem Betrug schützen, denn ein Nachweis ist technisch meist nicht möglich. Der ADAC fordert deshalb die Autohersteller auf, für zeitgemäßen Schutz des Kilometerstandes zu sorgen. Nach übereinstimmender Auskunft von Experten würde es nur wenige Euro kosten, um Autos in dieser Hinsicht sicherer zu machen. Bei rund drei Millionen Neufahrzeugen, die pro Jahr in Deutschland verkauft werden, entspräche dieser Mehraufwand nur einem winzigen Bruchteil des jährlich entstehenden Schadens. (ampnet/nic)

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Tachobetrug ist kein Kavaliersdelikt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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