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ADAC entwickelt neues Crashtest-Verfahren

Um die Fahrzeugsicherheit weiter zu verbessern, hat der ADAC ein neues Crashtest-Verfahren entwickelt. Der Test, der einen Unfall von „Fahrzeug gegen Fahrzeug“ simuliert, zeigt nach Ansicht des Clubs, dass die Hersteller die Konstruktion ihrer Autos noch weiter optimieren müssem. So sollten Pkw mit einem „Schutzschild“ ausgestattet werden, auch die Steifigkeit der Fahrzeugfronten müsse aneinander angepasst werden. Die Knautschzonen zweier Unfallgegner können dann optimal genutzt werden. Laut ADAC-Unfallforschung könnte durch entsprechende bauliche Maßnahmen die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten bei Zusammenstößen deutlich verringert werden.

Das Zusammenwirken verschiedener Autos, die bei einem Unfall aufeinandertreffen (Kompatibilität), kann mit der bisher angewandten EuroNCAP-Testmethode gegen eine feste Barriere nicht optimal gemessen werden. In der Realität prallen verschieden schwere Pkw mit unterschiedlicher Überdeckung aufeinander. Die dabei wirkenden Kräfte werden nicht immer in die dafür vorgesehenen Bauteile weiter geleitet. Die Knautschzone des „weicheren“ Autos ist bereits aufgebraucht, ehe das stabilere Auto anfängt, sich zu verformen. Die Knautschzone des größeren Autos bleibt so teilweise ungenutzt.

2008 hat der ADAC in einem Frontal-Crash zwischen einem Audi Q7 und einem Fiat 500 auf das Problem der Kompatibilität hingewiesen. Durch seine Längsträger hat der Q7 den Fiat förmlich aufgespießt. Die neue Testmethode hat dieses Ergebnis jetzt bestätigt: Der Q7 hat eine mangelhafte Kompatibilität. Der Fiat 500 bietet dagegen ein befriedigendes Resultat. Er baut Energie in der eigenen Knautschzone ab, seinem Unfallgegner fügt er nur wenig Schaden zu. Der kleine Italiener ist allerdings selbst relativ „verwundbar“, weil sein „Schild“ nicht die gesamte Fahrzeugbreite abdeckt.

Beim ADAC-Crashtest-Verfahren trifft das zu beurteilende Fahrzeug mit 50 Prozent Überdeckung auf einen gleich schnell entgegenkommenden, rund 1400 Kilogramm schweren Barrierewagen. Dieser entspricht einem Pkw der Kompaktklasse. Anhand der Verformungen des am Barrierewagen angebrachten Deformationselements lässt sich die Kompatibilität von Autos ermitteln. Für eine möglichst gute Beurteilung benötigt das Auto eine Art Schutzschild an der Fahrzeugfront. Es muss die gesamte Breite des Autos abdecken. Die Aufprallenergie kann so, auch bei Unfällen mit geringer Überdeckung, in der eigenen Knautschzone besser abgebaut werden. (ampnet/jri)

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Fiat 500 im Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC.

Fiat 500 im Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Der Audi Q7 trifft beim Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC auf die verformbare Barriere.

Der Audi Q7 trifft beim Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC auf die verformbare Barriere.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Audi Q7 nach dem Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC.

Audi Q7 nach dem Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Die verformbare Barriere beim Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC.

Die verformbare Barriere beim Kompatibilitäts-Crashtest des ADAC.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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ADAC-Kompatibilitäts-Crashtest: Fahrzeugfronten im Vergleich.

ADAC-Kompatibilitäts-Crashtest: Fahrzeugfronten im Vergleich.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Die Ergebnisse des ADAC-Kompatibilitäts-Crashtests.

Die Ergebnisse des ADAC-Kompatibilitäts-Crashtests.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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