Logo Auto-Medienportal.Net

Finnisches Autoleasing-Unternehmen setzt Zeichen mit fossilfreiem Benzin

Mit dieser Kooperation wollen zwei Unternehmen Zeichen zugunsten des Klimas setzen. P1 Fuels, ein Anbieter fossilfreier Kraftstoffe mit Sitz in Berlin, und Secto Automotive, das größte private Autoleasing-Unternehmen und der drittgrößte Autoflottenbetreiber in Finnland, wollen ab 2024 in Finnland vollständig fossilfreie Kraftstoffe für Pkw anbieten. Zum Produktionsvolumen und der Anzahl der Tankstellen prüfe man jetzt Optionen der Zusammenarbeit mit einem landesweiten Vertriebspartner, heißt es in einer heute verbreiteten Presseerklärung.

P1 Fuels verfügt über Erfahrung in der Entwicklung, Herstellung und dem Einsatz fossilfreier synthetischer Kraftstoffe. Das Berliner Green Tech-Unternehmen ist exklusiver Partner der FIA World Rally Championship (WRC). Alle Fahrzeugkategorien der WRC werden mit dessen fossilfreien Kraftstoffen angetrieben. Man wolle jetzt finnischen Autofahrern ebenfalls die Möglichkeit bieten, eine klimafreundlichere Alternative zu fossilem Benzin tanken zu können, sagt dazu Martin Popilka, CEO von P1 Fuels. Sein Unternehmen arbeitet außerdem mit Automobilherstellern für die Erstbefüllung neuer Fahrzeuge zusammen. Auch dafür sollen die Produktionskapazitäten ausgebaut werden. Für 2024 plant P1 Fuels eine Produktion von bis zu 20 Millionen Litern.

Matias Henkola, CEO von Secto Automotive, ist überzeugt, dass der Markt für den synthetischen Kraftstoff von P1 Fuels bereit ist. „Der primäre Kundenstamm werden Fahrer von Plug-in-Hybridfahrzeugen sein, die ihr Auto etwa viermal im Jahr auftanken und die Emissionen ihres Fahrzeugs weiter reduzieren wollen“, so Henkola. Auch Liebhaber von Oldtimern und Verbraucher, die ihr konventionelles Auto möglichst lange fahren und dabei etwas für den Klimaschutz tun möchten, sind seiner Meinung nach potenzielle Anwender des synthetischen Benzins, dass für alle Autos mit Ottomotoren zertifiziert sind.

In der Anfangsphase gehen beide Unternehmen davon aus, dass der Preis an der Zapfsäule maximal doppelt so hoch sein wird wie der für herkömmliches fossiles Benzin. Bei steigender Produktion und einer immer strengeren CO2-Bepreisung weltweit, werden sich die Preise mittelfristig annähern. Dabei werden die synthetischen Kraftstoffe oft noch genauso besteuert wie die klimaschädliche fossile Variante. In Deutschland macht die Steuer rund die Hälfte des Preises an den Zapfsäulen aus. „Hier wird es von Seiten des Gesetzgebers Bewegung geben müssen, um preisliche Anreize für ein sofortiges Mehr an Klimaschutz auf unseren Straßen zu geben“, fordert Popilka.

Chance auch für Flottenbetreiber

Secto Automotive dekarbonisiert seinen Fuhrpark bereits seit dreizehn Jahren durch den Einsatz von Elektro- und Plug-in-Fahrzeugen. Henkola fordert: „Wir sollten alle verfügbaren Technologien nutzen, die den Verbrauch fossiler Energie senken.“ Secto Automotive will ab 2024 bis zu 3900 Fahrzeuge auf fossilfreie Kraftstoffe umzustellen.

Laut aktuellen Umfragen für das DAT-Barometer halten auch Flottenbetreiber in Deutschland e-Fuels für eine geeigneten Weg, den CO2-Abdruck ihrer Fuhrparks deutlich zu reduzieren. So sahen das 66 Prozent der befragten 146 Fuhrparkleiter aus Industrie, Gewerbe, Handel und öffentlichem Dienst. 81 Prozent von ihnen gaben ab, dass aktuell nicht alle Wegstrecken mit rein batterieelektrischen Pkw zurückgelegt werden könnten. 32 Prozent stellten außerdem fest, dass Dienstwagenberechtigte wieder zu einem klassischen Verbrenner zurückkehren wollen.

In einer Geotab-Umfrage in Zusammenarbeit mit Dataforce glaubt nur noch ein Viertel der befragten 212 Fuhrparkmanager, dass E-Autos die Firmen-Flotte mittelfristig dominieren werden. Lediglich 25 Prozent der deutschen Fuhrparkmanager sehen nicht, dass E-Modelle bis 2028 in ihren Flotten vorherrschen werden. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Manager hat keine Pläne für eine Fuhrpark-Elektrifizierung bis 2028.

Der Profi-Markt ist also bereit für Alternativen wie die e-Fuels wie die von P1, die zertifiziert sind, die gleiche Leistung wie fossiles Benzin bieten und in allen Ottomotoren funktionieren. Der synthetische Kraftstoff (Advanced Synthetic Fuel) des Green Tech-Unternehmens erreicht eine CO2 Reduktion von 77,4 Prozent verglichen mit herkömmlichem Benzin (well-to-wheel).

Derzeit entspricht der fossilfreie Kraftstoff P1 Super Eco100 Pro der Norm EN 228 und ist damit in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich für den Straßenverkehr zugelassen. Er entspricht auch der japanischen Industrienorm (JIS) und ist von der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) zertifiziert. Varianten des Kraftstoffs sind auch für den US-Markt zugelassen. (aum)

Mehr zum Thema: , , , , ,

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel