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Edgar J. Herrmann hört auf – aber nicht ganz

Edgar J. Hermann (68), seit 36 Jahren Motorjournalist und beliebtes Original der Szene zieht sich aus Gesundheitsgründen zurück. Allerdings will er „sich nicht aus dem Staub machen“, sondern seine Auto-Berichterstattung ausklingen lassen.

Lothar Dönges, Kollege und Freund, begleitet seinen Abschied auf Raten mit einem Rückblick auf die Arbeit von und mit „eh“, wie Herrmanns Autorenzeichen lautet:

Er macht einen guten Job, ist in der Szene beliebt und gehört zu den „Oldies“ (Jahrgang 1941. Seine Markenzeichen sind der urige Schnausbart (ohne, dass er „schnauzbärtig“ ist) und seine karierten, bunten Hosen. Das machte und macht Edgar J. Herrmann unverwechselbar. Doch zum Jahresende 2009 ist „schluss mit lustig“. „36 Jahre Motorjournalismus sind eine gute Hausnummer. Es hätten noch ein paar Jährchen mehr sein können, wenn nicht die heimtückische Krankheit die Pläne durchkreuzt hätten. Parkinson ist nun mal keine Grippe“, sagt er.

Eigentlich war „eh“ im Rennsport zuhause, kam so ins Umfeld der „normalen Autoszene“. Seine Internetseite www.bonner-autotester.de zeichnet den kompletten beruflichen Werdegang nach. Viele Höhepunkte seines beruflichen Schaffens – mit Fotos untermauert – setzen den Motorjournalisten ins rechte Licht.

Herrmann war Seiteneinsteiger, fuhr die ersten Jahre zweigleisig. Er war Chefkoch und leitete ein Casino bei Daimler-Benz. Er galt und gilt noch immer unter den Kollegen als „Paradiesvogel“. Da wundert es nicht, dass er als Nicht-Rheinländer gleich zwei Mal Karnevalsprinz in Bonn war, eine Rolle, die dem humoristischen Endsechziger auf den Leib geschrieben war.

Gern nimmt er schon mal andere auf seine eigene, liebenswerte Art auf die Schippe, hat aber auch kein Problem damit, selbst im Fokus von lustigen und ungewöhnlichen Gelegenheiten zu stehen. Wie damals beim „Kohlunfall“ in der ehemaligen DDR. Wieder einmal abseits des Roadbooks unterwegs, zwang er einen russischen Kohl- und Rübentransporter zur Notbremsung. Etliche Tonnen Zuckerrüben ergossen sich auf die Transitstrecke und lösten einen Megastau aus.

Unvergessen sind auch seine „etwas anderen“ Autotest im NDR-Fernsehen mit dem leider schon verstorbenen Redakteur Karl Otto Maue in Jordaniens Wüste, als „eh“ bei 38 Grad Celsius im Schatten in einen Hasen-Plüschkostüm schlüpfte und dem an Gründonnerstag gesendeten Fahrbericht des österlichen Anstrich gab.

Unvergessen ist auch der Mazda-Termin in Griechenland, bei dem „eh“ mit dem Kollegen Kurt Sohnemann den BT 50 ins Mittelmeer setzte, in dem der Pickup buchstäblich absoff. Bei fast jedem Auslandstermin wird die Geschichte neu aufgetischt, in von Mal zu Mal veränderter Fassung.

Unvergessen sind auch die Abende im Kollegenkreis, an denen er sein Liebe zum Fußball nicht verbergen wollte und konnte und graue Haare wegen „seines“ HSV bekam.

Er selbst, seine Geschichten und sein unverbrüchlicher Frohsinn werden künftig der Autoszene fehlen, weil er seine Gesundheit und sein Familienleben in den Vordergrund stellt. Vergessen wird er dennoch nicht. Erstens wird man ihn ab und zu noch treffen, und zweitens wird die Auto-Journaille noch viele Edgar-Geschichten zum Besten geben. (ampnet/Lothar Dönges)

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Edgar J. Herrmann

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