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Mercedes-Benz B-Klasse kommt im November: Talent zum Klassenprimus

Zur IAA 2011 im September präsentiert Mercedes-Benz die B-Klasse in neuer Form. Die ersten Fakten scheinen geeignet, dem neuen „Sports Tourer“ Talent zum Klassenprimus anzuerkennen - in Raum­angebot, Sicherheit, Komfort, Effizienz. Allerdings vermutlich auch wieder im Preis. Die Markteinführung ist für November dieses Jahres vorgesehen.

700 000 Exemplare der B-Klasse wurden seit 2005 verkauft, ein Drittel davon läuft in Deutschland. Zufrieden ist man in Stuttgart dennoch nicht: Trotz sehr hoher Preise wurde bisher wenig verdient. Einer der Gründe hierfür ist der doppelte Boden. Er war einst für den Einbau einer Brennstoffzelle oder Batterie vorgesehen, er verschaffte der B- und der baugleichen A-Klasse hohe Widerstandskraft beim Seitenaufprall, aber er kostet Gewicht und Geld. Die neue B-Klassesoll das ändern. Die größere Ausgabe des Kompakt-Mercedes soll besonders vielseitig, besonders sicher, besonders komfortabel und besonders effizient sein.

„So viele Neuheiten auf einen Schlag gab es noch bei keinem Modellwechsel in der Geschichte von Mercedes-Benz“, freut sich Forschungs- und Entwicklungs­chef Thomas Weber. Der neue „Sports Tourer“ knüpft als kompakter Van an die Linie des Vorgängers an. Er bleibt gleich breit (1,79 Meter) und fast gleich hoch (1,56 m), wird aber etwas länger (4,36 m). Der Wegfall des doppelten Bodens führt zu einer fast neun Zentimeter niedrigeren Sitzposition. Der längere Radstand und der erstmals quer eingebaute Motor lassen innen deutlich mehr Rücksitz- und Kof­ferraum erwarten. Mit Easy-Vario-Plus-Aus­stattung (Auf­preis) lassen sich die Fondsitze um 14 Zentimeter verschieben - für mehr Knie- oder für mehr Kofferraum. Das Taxigewerbe wird noch mehr Freude am Kompakt-Mercedes empfinden als bisher. Und Batterien wie Brennstoffzelle finden später Platz auch ohne doppelten Boden.

Zeichen setzt die neue Karosserie vor allem mit ihrem Luftwiderstand: Der cW-Wert liegt bei 0,26. Dies ist ein Quantensprung, den je kürzer eine Karosserie, desto schwerer lässt sich niedriger Luftwiderstand erreichen. Die Aerodynamiker zogen dann auch alle Register: Der Unterboden ist glatt, die Kühlluft-Öffnungen werden je nach Bedarf des Motors geöffnet oder geschlossen. Unter den vorderen Kotflügeln glätten Spoiler den Luft­strom um die Räder. Sie wurden zum Patent angemeldet: Ihre gezackte Kan­te erinnert an ein Sägeblatt. Mit Eco-Paket (Aufpreis) sinkt der cW-Wert sogar auf 0,24. Mit dieser Zahl übertriftt die B-Klasse sogar den Aerodynamik-Weltmei­s­ter E-Klasse-Coupé.

Sparen soll die neue B-Klasse nicht nur durch hervorragende Aerodynamik, sondern natürlich auch durch effiziente Motoren. Der Benziner (M270) ist völlig neu: vier Zylinder, 1,6 Liter Hubraum, Direkteinspritzung, Turbolader und 90 kW / 122 PS (B 180) bzw. 115 kW / 156 PS (B 200). Der Lader setzt bereits bei ganz niedrigen Motordrehzahlen ein. Das höchste Drehmoment von 200 Newtonmetern bzw. 250 Nm liegt bereits ab 1250 Umdrehungen pro Minute an Der Turbolader verträgt höhere Temperaturen als üblich, der Motor kann auf die sonst notwendige Voll­last-Anreicherung zur Temperaturabsenkung verzichten - und der Verbrauch in der Praxis entfernt sich nicht ganz so weit von den Normwerten wie es sonst der Fall ist. Für den Diesel stand der OM651 Pate: Durch kürzeren Hub verringert sich sein Hubraum von 2,2 Liter auf 1,8 Liter. Die Leistung beträgt 80 kW / 109 PS (B 180 CDI) und 100 kW / 136 PS (B 200 CDI), das maximale Drehmoment von 250 Nm und 300 Nm ab 1400 bzw. 1600 U/min zur Verfügung.

Zukunfstweisende Neuerung ist auch das Siebengang-Doppelkupp­lungs­getriebe 7G-DCT, das wie bei anderen Herstellern den Komfort der Automatik mit dem Wirkungsgrad der Handschaltung vereint. Auch das Sechsgang-Schaltgetriebe ist neu. Die bisherige stufenlose Automatik wird nicht mehr angeboten. Angetrieben werden die Vorderräder. Die ebenfalls neu entwickelte Vierlenker-Hin­terachse bietet aber auch genügend Raum für das Differenzial einer späteren Allrad-Version. Die elektrisch unterstützte Lenkung kompensiert wie heute weit verbreitet Seitenwind und Straßenneigung, sie ermöglicht darüber hinaus automatisches Einparken.

Neue Maßstäbe soll die neue B-Klasse nicht zuletzt mit ihrer Sicherheitsausstattung setzen und mit ihren Assistenzsystemen. Letztere umfassen serienmäßig eine radargestützte Kollisionswarnung mit adaptivem Bremsassis­tenten. Sie warnt unaufmerksame Fahrer vor einem Hindernis und verhindert so Auffahrunfälle selbst bei höheren Geschwindigkeiten. Zur Serienausstattung gehört auch der aus den größeren Modellen bekannte Müdigkeitswarner. Gegen Aufpreis ist erst­mals in dieser Klasse Pre-Safe erhältlich. Bei einem drohenden Unfall werden die Sicherheitsgurte gestrafft, Fenster und Schiebedach geschlossen, dazu bewegen sich (elektrische) Sitze in eine Position, in der die Insassen einen Unfall bestmöglich überstehen.

Mit der B-Klasse wird eine ganze Familie neuer Kompaktmodelle bei Mercedes-Benz ein­geläutet. Eine kürzere Version wird wie bisher unter dem Kürzel „A“ laufen. Offiziell angekündigt sind darüber hinaus ein Coupé und eine SUV-Version mit Allradantrieb. (ampnet/low)


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Die nächste B-Klasse wird besonders windschlüpfig: Luftwiderstandsbeiwert 0,26.

Die nächste B-Klasse wird besonders windschlüpfig: Luftwiderstandsbeiwert 0,26.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Mercedes-Benz

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Die nächste B-Klasse bekommt das neue Doppelkupplungsgetriebe 7G DCT.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Mercedes-Benz

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