Logo Auto-Medienportal.Net

VDA fordert in der Krise entlasten statt belasten

Das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Gesetz zur CO2-Regulierung leichter Nutzfahrzeuge kommt zum falschen Zeitpunkt. Diese Meinung vertritt der Verband der Automobilindustrie (VDA). Die Nutzfahrzeugindustrie erlebe den größten Einbruch seit der Weltwirtschaftskrise im vergangenen Jahrhundert. Aufgrund der massiven Absatzrückgänge kämpfen viele Unternehmen um ihre Existenz, kommentierte der VDA-Präsident, Matthias Wissmann, den heute von der EU-Kommission vorgelegten Gesetzentwurf.

Offensichtlich gelingt es der amtierenden Kommission erneut nicht, die Balance zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit zu finden, wie sie zum Thema Nutzfahrzeuge im Koalitionsvertrag der Bundesregierung in Berlin erfreulicherweise niedergelegt ist, so Wissmann weiter. Er wies darauf hin, dass der Anteil der leichten Nutzfahrzeuge an den gesamten verkehrsbedingten CO2-Emissionen gerade einmal bei zwei Prozent liege.

Wenn man sich auf eine CO2-Regulierung leichter Nutzfahrzeuge verständigt, müssten die Rahmendingungen stimmen, betonte Wissmann. "Wir brauchen angemessene Grenzwerte und Übergangsfristen, die den langen Produktzyklen und Entwicklungszeiten leichter Nutzfahrzeuge Rechung tragen." Sieben Jahre dauere im Schnitt die Entwicklung solcher Transportfahrzeuge und zehn Jahre ein Produktzyklus. "Deswegen ist ein sogenanntes Langfristziel von 135 Gramm im Jahr 2020, so wie es die Kommission vorschlägt, unrealistisch.

Kritik übte Wissmann auch an den geplanten Strafzahlungen, die sich an den Sanktionen aus der Pkw-Regulierung orientieren. "Diese Strafzahlungen liegen erheblich über den CO2-Kosten für andere Industrien im Europäischen Emissionshandel und stellen somit eine extreme Benachteiligung einer europäischen Schlüsselbranche dar." Vor allem für kleine und mittelständische Betriebe werde der Kostendruck damit erhöht, da sie letztlich als Kunden die Kosten der Regulierung anteilig zu tragen hätten. Bei solchen Strafzahlungen bestünde die Gefahr, dass viele Unternehmen von einem großen leichten Nutzfahrzeug auf viele kleinere Transporter umsteigen. Die Folge wäre ein in der Summe viel höherer CO2-Ausstoß für die gleiche Menge an transportierten Gütern. (ampnet/nic)

Mehr zum Thema:

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel