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UBA fordert deutschen Alleingang beim Kältemittel für Klimaanlagen

Das Umweltbundesamt (UBA) hat jetzt die deutsche Automobilindustrie an ihre Zusage erinnert, als Kältemittel für Klimaanlagen in Zukunft das umweltverträgliche Kohlendioxid (CO2) zu verwenden. Anlässlich der IAA im September 2007 hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) angekündigt, dass die deutschen Fahrzeughersteller zukünftig in Pkw-Klimaanlagen „als weltweit erste Unternehmen der Automobilindustrie das besonders umweltfreundliche natürliche Kältemittel R744 (CO2)“ einsetzen werden. Bisher – so das UBA – sei eine klare Entscheidung der Industrie nicht zu erkennen.

Das UBA spricht sich jetzt erneut gegen die Verwendung des teilfluorierten Kohlenwasserstoff HFKW-1234yf (Tetrafluorpropen) aus. UBA-Präsident Jochen Flasbarth plädierte vor dem Hintergrund neuer Studien für eine rasche Festlegung der deutschen Automobilindustrie auf CO2. Die Studien belegen nach Ansicht des UBA, dass mit dem Einsatz des synthetischen Kältemittels HFKW-1234yf in Automobilklimaanlagen bisher nicht ausreichend bewertete Risiken verbunden sein können. Flasbarth: “ Wenn sich das HFKW-1234yf entzündet, beispielsweise bei einem Motorbrand, entsteht der sehr giftige und stark ätzende Fluorwasserstoff (Flusssäure), von dem ein erhebliches zusätzliches Risiko ausgeht.“

Bereits im Jahr 2006 hatte die EU beschlossen, dass die europäische Automobilindustrie ab 2011 in Klimaanlagen neuer Typen von Pkw und kleinen Nutzfahrzeugen keine Kältemittel mit einem Treibhauspotential (GWP) größer 150 (150 mal mehr als CO2) mehr einfüllen darf. „Die deutsche Automobilindustrie hat seit vielen Jahren intensiv in die Entwicklung der CO2-Technik investiert“, erklärt Flasbarth. „Es wäre fatal, zugunsten einer unsicheren Übergangslösung …die Chance zu verspielen, mit der innovativen CO2-Klimatechnik den Weltmarkt anzuführen. Der Impuls für den weltweiten Umstieg auf natürliche Kältemittel im Pkw-Sektor sollte aus Deutschland kommen.“

Der VDA hatte in der Vergangenheit immer wieder darauf hingewiesen, dass auch in diesem Fall ein Alleingang zu Problemen führen würde. Die deutsche Fahrzeugproduktion geht zu zwei Dritteln in den Export. Deswegen müht sich der Verband um eine möglichst umfassende, internationale Regelung. (ampnet/Sm)

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