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Nachhaltige Mobilität braucht breite Datenbasis

Die Nutzung von Big Data kann einen entscheidenden Beitrag zu nachhaltiger Mobilität leisten, etwa indem dadurch die Attraktivität des öffentlichen Personenverkehrs gesteigert wird. Dies ist eine der Kernaussagen der aktuellen Studie „Big Data in der Mobilität“ des von der HUK-Coburg getragenen Goslar Instituts für verbrauchergerechtes Versichern (GI). Die Gestaltung einer zukünftigen klimafreundlichen Mobilität basiert somit wesentlich auf Datensammeln. Durch ihre Analyse und Verwertung lässt sich der Verkehr besser und effizienter lenken.

Der Begriff „Nachhaltige Mobilität“ umfasst auch aus Sicht des Umweltbundesamtes (UBA) erheblich mehr, als nur den Verkehr umwelt- und klimaverträglicher zu organisieren. Es geht auch um Faktoren wie Kosteneffizienz, womit nicht billigeres Autofahren gemeint ist, sondern eine Senkung aller volkswirtschaftlichen Belastungen durch Mobilität oder die Reduktion von Lärm. Zudem kann die vielzitierte Mobilitätswende ohne entsprechende Anbindung des ländlichen Raums nicht gelingen.

Laut Umweltbundesamt verursacht der Verkehr aktuell rund ein Fünftel der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Ziel sei es daher, mehr Mobilität mit weniger Verkehrsaufkommen zu erreichen. Die Infrastruktur muss demnach intelligenter und smarter miteinander vernetzt werden. Dies kann nur durch die Nutzung von Daten gelingen. Um das im Klimaschutzgesetz (KSG) der Bundesregierung festgeschriebene Ziel, die Absenkung der jährlichen Treibhausgasemissionen im Verkehrsbereich von aktuell rund 150 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf 95 Tonnen im Jahr 2030, zu erreichen und bis zum Jahr 2045 das Ziel der Treibhausgasneutralität zu verfolgen, sind Anreize zur Veränderung des persönlichen Mobilitätsverhaltens ebenso notwendig wie eine zukunftsorientierte Siedlungs- und Verkehrsplanung, die Verkehrsvermeidung und umweltfreundliche Verkehrsträger in den Fokus nimmt, schreibt das UBA. Auch die Europäische Kommission hat sich mit ihrer „Strategie für ein klimaneutrales Europa“ vorgenommen, das europäische Mobilitätssystem bis zum Jahr 2050 zu dekarbonisieren, also treibhausgasneutral zu gestalten.

Und für all diese Ziele sind Informationen erforderlich, Daten, die Auskunft über Mobilität in ihrem Ist-Zustand geben. Deshalb ermöglichen erst Big Data in der Mobilität Fortschritte bei der Mobilitätsplanung und -gestaltung. „Digitale Daten sind der Schlüssel für eine neue effiziente, klimaschonende und umweltfreundliche Mobilität“, macht denn auch der grüne baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann deutlich.

Objektive aktuelle Mobilitätsdaten sind nach Einschätzung von Experten für die Gestaltung von nachhaltigen Mobilitätskonzepten für die Zukunft nicht zuletzt auch deshalb unerlässlich, weil sie Aufschluss über Mobilitätsmuster sowie auch dahinterliegende Mobilitätsbedürfnisse und -zwänge geben. Big Data in der Mobilität sind ebenso für mögliche Umstiegs- und Vermeidungspotenziale von Wegen und Transporten von Bedeutung. Der Verkehr der Zukunft kann nur klimagerecht gesteuert werden, wenn Mobilitätsdaten vorhanden sind. (aum)

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Nachhaltige Mobilität.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/Goslar Institut

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