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Individualverkehr gewinnt an Bedeutung

Der Individualverkehr hat als Folge der Coronavirus-Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen. Um den Kontakt zu anderen Menschen zu minimieren, sind viele mit dem eigenen Auto unterwegs. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und von Fahrgemeinschaften ist hingegen überall deutlich zurückgegangen. Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Continental-Mobilitätsstudie 2020 hervor.

In Frankreich und Deutschland geben 80 Prozent der Befragten an, dass sich ihr tägliches Mobilitätsverhalten während der Pandemie verändert habe. Die USA kommen mit 81 Prozent auf einen ebenso hohen Wert. Die stärkste Veränderung gab es in den asiatischen Ländern: In Japan haben 88 Prozent der Menschen ihr Mobilitätsverhalten geändert, China kommt sogar auf einen Wert von 93 Prozent.

Obwohl sich die Mobilität vieler Menschen in der Krise deutlich verringert hat, berichtet ein großer Teil, das Auto verstärkt zu nutzen. Besonders ausgeprägt ist dieses Verhalten in China: Fast die Hälfte der Befragten dort gibt an, mehr mit dem Auto unterwegs zu sein. Im dicht besiedelten Deutschland mit einem vergleichsweise engmaschigen Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ist es immerhin fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent), das das Auto häufiger nutzt als vor Ausbruch der Pandemie. Die USA (22 Prozent) und Japan (21 Prozent) kommen auf ähnliche Werte. Selbst in Frankreich, wo die Bewegungsfreiheit und damit die Mobilität besonders stark eingeschränkt wurden, haben 16 Prozent der Bevölkerung das Auto häufiger genutzt.

Die Corona-Pandemie führt zu einer verstärkten individuellen Mobilität und damit zu einer weiteren Verdichtung des Verkehrs in den fünf befragten Ländern. Neben dem eigenen Auto hat auch das Fahrrad im Zuge der Corona-Pandemie einen abermaligen Schub erfahren. Mit 34 Prozent liegt der Zuwachs bei der Nutzung von Fahrrädern in China besonders hoch, gefolgt von Deutschland mit 21 Prozent.

Ganz anders sieht es dagegen bei öffentlichen Verkehrsmitteln aus: Die Hälfte der Deutschen gibt an, dass sie weniger auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreift als zuvor. In China und Japan ist es sogar mehr als die Hälfte der Menschen. 56 Prozent der US-Amerikaner und 48 Prozent der Franzosen haben keine Änderung bei der Nutzung von Bus und Bahn vorgenommen haben. In China, Japan und Deutschland gibt dies nur jeweils rund ein Drittel aller Befragten an.

Zwischen sechs Prozent (Japan und Deutschland) und 15 Prozent (USA) der Befragten berichten, dass sie vor dem Hintergrund der Pandemie ein Auto gekauft haben oder dies mittel- is langfristig in Betracht ziehen. In China, wo der Anteil der Autobesitzer noch deutlich geringer ist, sind es sogar 58 Prozent der Befragten. Auffällig ist auch, dass die Chinesen im Vergleich häufiger angeben, in Carsharing- oder Carpool-Programmen organisiert zu sein oder während der Pandemie auf Leihwagen zurückzugreifen.

Insgesamt ist das Auto in allen untersuchten Ländern für die meisten Menschen die erste Wahl bei den Fortbewegungsmitteln. In den USA, Deutschland und Frankreich gibt mehr als die Hälfte der Befragten an, ein Fahrzeug täglich oder fast täglich zu benutzen, und rund ein Drittel gibt an, mindestens einmal pro Woche einen Wagen zu fahren. China kommt mit 43 und 41 Prozent in der Summe auf einen ähnlich hohen Wert, allerdings mit weniger täglichen oder fast täglichen Fahrten als die westlichen Industrieländer. Lediglich die befragten Japaner gaben nur zu rund einem Drittel an, täglich oder mindestens einmal in der Woche zu fahren. 13 Prozent der Japaner verzichten sogar vollständig auf das Auto.

Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage für seine Studie hat Continental in Zusammenarbeit mit Infas vorgenommen. (ampnet/jri)


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