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ADAC-Test: Ausweichmanöver mit Hund an Bord

Ein Hund auf dem Beifahrersitz, die flatternden Ohren am geöffneten Fenster im Fahrtwind? Das ist keine gute Idee: Denn im Falle eines plötzlichen Brems- oder Ausweichmanövers und besonders bei Unfällen drohen massive Verletzungsgefahren für Mensch und Tier. Das hat der ADAC in Testfahrten mit Hunde-Dummies gezeigt.

Bei verschiedenen Versuchsfahrten mit einem – ungesicherten – Hunde-Dummy zeigte sich, dass die Risiken an jedem Platz im Fahrzeug groß sind. Auf dem Beifahrersitz platziert droht ein Hund bei einem Ausweichmanöver vom Beifahrersitz auf den Schoß des Fahrers zu fliegen und sich mit dem Kopf zwischen Lenkrad und dem Oberschenkel des Fahrers zu verkeilen – mit der Folge, dass das Auto unkontrollierbar wird (so geschehen beim ADAC-Test). Im realen Straßenverkehr wäre ein schwerer Unfall die kaum vermeidbare Folge gewesen. Ein ungesicherter Hund auf der Rücksitzbank gefährdet dagegen das Tier selbst erheblich, weil dieses bei einem plötzlichen Ausweichmanöver gegen beiden Türen schlägt. Auch das passierte während der Versuchsfahrten mit Hunde-Dummy.

Liegt der Hund ungesichert auf der Ladefläche im Kofferraum, ist zwar das Verletzungsrisiko für die Insassen geringer, weil der Hund in der Regel durch die Rücksitzlehne zurückgehalten wird. Allerdings wird ihm auch hier Schaden zugefügt, wenn er wie bei den ADAC-Tests bei einem plötzlichen Ausweich- oder Bremsmanöver an die Seitenwände oder die Rückenlehne knallt.

Auch für die Rettung und Bergung nach einem Unfall ist die Sicherung des Tiers entscheidend: Ein ungesicherter Hund, der bei einem Autounfall verletzt wird, kann für Ersthelfer zur ernsten Gefahr werden. Oft sind nämlich die Vierbeiner nach einem Unfall traumatisiert und aggressiv. Dadurch kann sich die Rettung aller Unfallopfer verzögern, weil zuerst das Tier unter Kontrolle gebracht werden muss.

Für den ADAC sind Autogeschirre die Grundvoraussetzung für den sicheren Transport. Boxen für den Kofferraum sind aber die bessere Lösung. Wichtig ist, dass das Größenverhältnis zwischen Box und Hund stimmt und dass die Box mit Spanngurten an den Verzurrösen befestigt wird. Viele Hundebesitzer wählen eine größere Box, um ihrem Vierbeiner mehr Bewegungsfreiheit zu bieten. Dies kann jedoch dazu führen, dass das Tier in der Box herumgeschleudert und dadurch verletzt wird. Besonders für kleine Hunde sind spezielle Körbchen eine gute Lösung. Das Körbchen wird mit einem Fahrzeuggurt auf der Rücksitzbank befestigt. Wichtig ist allerdings, dass ein zusätzliches Sicherungssystem genutzt wird, etwa ein stabiler Brustgurt für das Tier. Noch sicherer ist die Unterbringung in einer entsprechenden Box hinter dem Beifahrersitz. (ampnet/jri)

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Hundetransport im Auto: Ungesichert auf dem Beifahrersitz sieht zwar lustig aus, ist aber keine gute Idee.

Hundetransport im Auto: Ungesichert auf dem Beifahrersitz sieht zwar lustig aus, ist aber keine gute Idee.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Hundetransport im Auto: Bedingt tauglicher Schutz. Bei Ausweichmanövern findet das Tier nicht genug Halt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Hundetransport im Auto: Die Decke verhindert das Verschmutzen des Rücksitzes, schützt aber nicht ausreichend bei Brems- oder Ausweichmanövern.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Hundetransport im Auto: So reist Struppi sicher. Die kleine Box ist gut verstaut, bei Brems- und Ausweichmanövern droht Hund und Mensch kein Schaden.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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Hundetransport im Auto: Beide Hunde(-Dummys) sind in ihren Boxen sicher aufbewahrt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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ADAC-Test Hundetransport: Hund und Hunde-Dummy im Einsatz für die Verkehrssicherheit.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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