Vorstellung Citroen Berlingo und Peugeot Partner: Komfort-Kastenwagen

Sie sind die stillen Helden der Wirtschaft und unverzichtbare Werkzeuge von Handwerkern und Unternehmen. Kastenwagen wie Peugeot Partner und Citroen Berlingo waren bisher allein auf ihren Einsatzzweck ausgerichtet, Komfort spielte eine eher untergeordnete Rolle. Das ändert sich jetzt, wenn die neuen baugleichen Modelle der beiden Marken zu den Kunden rollen. Denn als Basis für die kleinen Nutzfahrzeuge dient die Pkw-Version der beiden Transporter, die unter der Regie des neuen PSA-Tochterunternehmens Opel entwickelt wurde. Auf der IAA Nutzfahrzeuge im September wurde das Trio Combo, Berlingo und Partner mit dem Titel „Van of the Year“ ausgezeichnet.

Frei nach dem Motto „mein Arbeitsplatz soll schöner werden“ wurde aus den bisher eher spartanisch ausgelegten Kastenwagen, bei denen allein der Nutzen zählte, eine Transportlösung mit Komfort. Zwar dominieren im Innenraum von Partner und Berlingo pflegeleichte Materialien, die sich leicht reinigen lassen, doch der Rest wurde von den jeweiligen Pkw-Varianten übernommen. Im Peugeot blickt der Fahrer auf ein modernes i-Cockpit und dirigiert den Transporter über ein am Anfang gewöhnungsbedürftiges kleines Lenkrad. Der Berlingo wird mit einem in diesem Segment üblichen größeren Lenkrad dirigiert, dafür sind die Instrumente tief angeordnet und einfacher gestaltet. Ein idealer Kompromiss wäre also das Berlingo-Lenkrad und die Instrumentierung aus dem Partner. Fahrer und Passagier sitzen auf komfortabel ausgelegten Sitzen, wobei der Beifahrer im Peugeot etwas Seitenhalt vermisst.

Damit alle Unterlagen ihren Platz finden, haben beide ausreichende Ablagemöglichkeiten, die in der Summe einen Raum von 113 Litern ergeben. Aus dem C4 Cactus übernahmen die Entwickler den im Dachhimmel platzierten Beifahrer-Airbag, so dass ein zusätzliches Fach entstand, das sich mit der Klimaanlage verbinden lässt.

Beide Modelle kommen in zwei Längen mit 4,40 Meter und 4,75 Meter auf den Markt. Bereits in der Kurzversion finden zwei Europaletten Platz, und außerdem lassen sich bis zu drei Meter lange Gegenstände in der so genannten Extenso-Version transportieren. In diesem Fall entfällt die Trennwand zum Laderaum und der Beifahrersitz lässt sich umklappen, so dass sperriges Gut problemlos geladen werden kann. Je nach Bedarf können Peugeot und Citroen aber auch bis zu fünf Menschen transportieren.
Beide Transporter sind für eine Last von bis zu einer Tonne ausgelegt, und damit die maximale Belastung nicht überschritten wird, lässt sich eine Überladungswarnung ordern, die an der Seite der Hecktür auf die zu große Last hinweist. Gegen Aufpreis ist auch eine Rundum-Kamera lieferbar, die sich als Rückspiegel während der Fahrt nutzen lässt.

Im Fahrbetrieb zeigen sich beide Modelle ausreichend komfortabel. Zwar untermalen deutliche Abrollgeräusche die Fahrt, doch werden sie nie lästig, so dass die Insassen durchaus entspannt an ihren Arbeitsplatz gelangen. Hier zahlt sich die Pkw-Basis für beide Modelle aus. Auch beim Fahrverhalten erreichen beide Werte, wie man sie in diesem Segment nicht unbedingt erwartet.

Natürlich geht es bei diesen Fahrzeugen nicht um dynamische Fahrerlebnisse, doch stellen beide ihre Fahrer nicht vor Probleme. Lediglich Querrillen und Unebenheiten stehen bei beiden Fahrwerken nicht hoch im Kurs und werden an die Insassen weitergegeben. Zu den Elementen aus dem Pkw-Bereich gehören unter anderem Extras wie das schlüssellose Starten, ein Head-up-Display und die elektrische Parkbremse.

Partner und Berlingo kommen zudem mit einem umfangreichen Angebot an Assistenzsystemen zu den Kunden. Dazu gehören unter anderem ein Totwinkelassistent, sowie eine Notbremsfunktion, ein Kollisionswarner und ein Spurhalteassistent sowie ein Müdigkeitswarner. Wer redet angesichts dieses Angebots noch von einem „Kastenwagen“?

Bei den Antrieben kommen ausschließlich Dieselaggregate zum Einsatz. Dabei reicht die Palette bei beiden Modellen von 75 PS (55 kW ) über 100 PS (73 kW) bis 130 PS (96 kW), wobei die beiden leistungsstarken Antriebe mit einer Acht-Gang-Automatik gekoppelt werden können. Von den drei Motoren erreicht allein der 130 PS starke Antrieb die Norm 6d-Temp. Die Preisliste für die beiden Modelle beginnt bei 19 433 Euro.

Im kommenden Jahr können die Kunden auch eine Allradversion ordern, die vom Spezialisten Dangel für beide Marken geliefert wird. Und danach werden auch elektrifizierte Varianten der Transporter ins Lieferprogramm rollen. Bis dahin werden die aktuellen Elektrovarianten der beiden Lieferwagen weitergebaut. (ampnet/ww)