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Glosse: Vorsicht, Falle!

In vielen Zeilen stellen börsennotierte Unternehmen unter jeder Pressemeldung fest, dass es sich bei den Aussagen keinesfalls um einen börsenrelevanten Ausblick auf die Entwicklung des Unternehmens handelt. Von dem hätte zunächst der Aktionär und nicht die Presse unterrichtet werden müssen. Deswegen formulieren die Texter von Wirtschaftsnachrichten ihre Botschaften eigentlich immer übervorsichtig. Es gibt aber Ausnahmen, vor denen sie sich jetzt in der Zeit der Zwischen- und Abschlussberichte hüten sollten.

Ein Lehrbeispiel landete heute mit den Mercedes-Benz-Zahlen für Januar auf dem Schreibtisch. Der Texter wollte dabei sicher keine Aussage über die Zukunft abgeben, tat es aber mit einer tief verwurzelten sprachlichen Unsauberkeit: Gleich drei Mal war dort von den besten Zahlen „aller Zeiten“ die Rede, was klar auch die Zukunft umfasst und damit für die Börsenaufsicht einen Grund liefert einzugreifen. Aber dort wird die sprachliche Genauigkeit nicht unbedingt größer sein als bei Textern von Pressetexten aller Art. Fast alle lieben diesen Superlativ. (ampnet/Sm)

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Peter Schwerdtmann.

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