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GTÜ: Jeder fünfte Pkw mit mangelhaften Bremsen

Bei den von der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) im Rahmen der Hauptuntersuchung geprüften Pkw ist der Anteil der Fahrzeuge mit technischen Mängeln leicht zurückgegangen. Rund 50 Prozent der Autos absolvierten die Kontrolle ohne erkennbare Mängel. Die GTÜ führt dies auf das gewachsene Wartungsbewusstsein der Autofahrer zurück, denn die Zahl der Pkw, die zum Service in die Werkstatt gebracht werden, ist wieder deutlich gestiegen. Dennoch kann keine Entwarnung gegeben werden, denn die bei der HU festgestellten erheblichen Mängel verharren weiter auf hohem Niveau.

Bei Bremsen, Elektrik, Achsen und Umweltbelastung stellten die Prüfingenieure zahlreiche sicherheitsrelevante Mängel fest. Nach Berechnungen der Stuttgarter Prüforganisation fahren von den rund 43 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw beispielsweise an die neun Millionen Pkw mit Mängeln an der Bremsanlage auf den Straßen. Im Verkehrsalltag bedeutet dies, dass jeder fünfte Pkw mit Bremsenmängeln unterwegs ist.

Besonders ältere Fahrzeuge schnitten bei der Hauptuntersuchung überproportional schlecht ab. Während die Prüfer bei 100 Autos mit einem Alter bis drei Jahre rund 21 Mängel fanden, spürten sie in der Altersklasse über neun Jahre 224 Mängel auf, also mehr als das Zehnfache.
Waren bis drei Jahre nur rund 14 Prozent der Pkw mit Mängeln auf der Straße, stieg die Zahl bei sechs bis sieben Jahre auf rund 37 Prozent und erreichte mit über neun Jahre den Spitzenwert von knapp 69 Prozent.

Bei den von der GTÜ im ersten Halbjahr 2012 untersuchten Fahrzeugen waren über alle Altersklassen hinweg 49,7 Prozent mit Mängeln unterwegs. Dies entspricht einem Rückgang von 2,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 19,1 Prozent (Vj.: 19,6 %) der Pkw wiesen erhebliche Mängel auf oder waren verkehrsunsicher. Nur 50,3 (48,1) Prozent der geprüften Autos erhielten die Plakette ohne Beanstandung.

Spitzenreiter in der aktuellen GTÜ-Statistik ist über alle Altersklassen hinweg mit 24,8 (24) Prozent die Mängelgruppe „Beleuchtung und Elektrik“. Auf Platz zwei liegen mit 18,5 (19) die Mängel an der Bremsanlage. Den dritten Platz belegen „Achsen, Räder, Reifen, Aufhängungen“ mit 16,9 (17,2) Prozent. Auf Platz vier liegen die Umwelt belastenden Mängel wie Ölverlust, Lärmentwicklung etc. mit 16,8 (15,7) Prozent. Es folgen mit 12,6 (13) sonstige Mängel (Scheibenwischer, Windschutzscheibe, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel etc.) sowie Beanstandungen an „Fahrgestell, Rahmen, Aufbau“ mit 10,4 (11,1) Prozent.

Die GTÜ appelliert vor dem Hintergrund des aktuellen Mängelreports an alle Autofahrer, gerade bei älteren Pkw notwendige Reparaturen nicht auf die lange Bank zu schieben. (ampnet/jri)

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GTÜ-Prüfer bei der Hauptuntersuchung.

GTÜ-Prüfer bei der Hauptuntersuchung.

Foto: Auto-Medienportal.Net/GTÜ

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