Logo Auto-Medienportal.Net

Technischer Kongress des VDA: Wir können mit der Weltspitze konkurrieren

Die besondere Aufmerksamkeit gilt beim 13. Technologischen Kongress des Verbands der Automobilindustrie (VDA) eigentlich der Elektromobilität und der Sicherheit der Autos in der Zukunft. Doch VDA-Präsident Matthias Wissmann hob in seiner Eröffnunsansprache im Ludwigsburger Forum zunächst einmal ab auf die Erfolge der Automobilindustrie, nicht auf die wachsenden Absatzzahlen weltweit, aber auch die verbesserte Situation bei Verbrauch und Emissionen.

Allein in den vergangenen fünf Jahren habe die deutsche Automobilindustrie den Kraftstoffverbrauch ihrer in Deutschland zugelassenen Autos um 15 Prozent gesenkt, so Wissmann. Er ging noch weiter, indem er sagte, der Verbrennungsmotor sei nocht nicht am Ende. „In diesem Jahrzehnt können wir durch Optimierung der klassischen Antriebe bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen – und entsprechend CO2 einsparen.“ Bei den Emissionen von Stickoxiden, Kohlenwasserstoffen und Feinstaub seien seit 1990 um durchschnittlich 97 Prozent gesenkt worden.

Bei der Elektromobilität sieht Wissmann gute Voraussetzungen für einen Erfolg der deutschen Industrie. Sie sei führend in den Schlüsselbranchen Automobil, Elektronik, Elektrotechnik, Energieversorgung, Maschinenbau und Chemie. Der Wettbewerb um die Entwicklung und den Einsatz von Hochenergiezellen für den Fahrzeugantrieb sei noch offen: „Hier können deutsche Unternehmen die Chance wahrnehmen, in der Weltspitze zu konkurrieren.“ Gerade bei den Post-Lithiumionen-Technologien sieht Wissmann große Chancen für die deutsche Industrie: „Hier ist ein Quantensprung in der Energiedichte möglich.“

Er sieht die Unternehmen auch im Rahmen der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) auf einem guten Weg. In dieser von der Bundesregierung eingerichteten und industrieübergreifenden Arbeitsgruppe seien inzwischen konkrete Arbeitspläne vorgelegt und Forschungsvorhaben in Höhe von vier Milliarden Euro definiert worden. Dabei gehe es vor allem um Forschungsförderung im Vorfeld von Produktentwicklung, „also nicht nur im Bereich der Automobilindustrie, sondern in allen beteiligten Branchen wie Chemie und Maschinenbau“.

Wissmann zeigte, wie ehrgeizig das Ziel ist, bis 2020 in Deutschland eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. 2010 wurden nach seinen Angaben in Deutschland 541 reine Elektroautos zugelassen. Wenn man das Ziel eine Million erreichen wolle, müssten bereits im Jahr 2014 demnach 100 000 E-Autos im Markt sein, 2017 etwa 500 000. Der Preis – so Wissmann – werde dabei eine erhebliche Rolle spielen. „Noch liegen die Kosten für ein Elektroauto über denen eines Autos mit herkömmlichen Verbrennungsmotor. Selbst wenn die Batteriepreise sänken, bleibe eine Kostenlücke.

Wissmann erneuerte auch bei dieser Gelegenheit seine Forderung nach Rahmenbedingungen, die ein Hochlaufen des Marktes erleichtern. „Sie entscheiden darüber, wo Investitionen lohnenswert sind und wo die Märkte für Elektromobilität entstehen werden.“ Wissmann sieht verschiedene finanzielle und steuerlich Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei müsse die Bewertung der staatlichen Maßnahmen den internationalen Vergleich mit den Rahmenbedingungen in anderen Ländern berücksichtigen.

Wissmann wendete sich mit einem Beispiel aus den USA gegen einen Subventionswettlauf in Sachen Elektromobilität und nannte ein negatives Beispiel: So bezuschusse das Energieministerium in den USA den Bau einer Batteriefabrik für Antriebsbatterien mit 249 Millionen US-Dollar. Der US-Bundesstaat schieße noch einmal 100 Millionen US-Dollar dazu. „Aber wenn das schon in einer Marktwirtschaft wie in den USA stattfindet, können wir nur erahnen, was in China und anderswo möglich ist.(ampnet/Sm)

Mehr zum Thema: ,

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel
VDA-Präsident Matthias Wissmann.

VDA-Präsident Matthias Wissmann.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ Manfred Zimmermann

Download: