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F-Cell World Drive: Mit der Brennstoffzelle in 70 Tagen um die Welt

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Dieter Zetsche werden den symbolischen Startschuss für den Mercedes-Benz F-Cell World Drive geben. Michael Schumacher, Nico Rosberg und David Coulthard werden die drei Fahrzeuge dafür auf die Bühne fahren. Am Sonntag dann beginnt die Tour durch 14 Länder einmal rund um den Globus bis zum Ausgangspunkt Stuttgart. Mercedes-Benz will mit dem F-Cell World Drive die technische Reife der Brennstoffzellentechnologie unter Beweis stellen und gleichzeitig der politischen Forderung nach dem Aufbau einer flächendeckenden Tankstellen-Infrastruktur für Brennstoffzellenfahrzeuge Nachdruck verleihen.

Auf einer Strecke von 30 000 Kilometern sollen die drei Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell demonstrieren, dass sie über große Distanzen, auf verschiedensten Straßenverhältnissen und unter unterschiedlichsten Klimabedingungen zuverlässig und sicher unterwegs sind. Zunächst geht es über Paris, Barcelona und Madrid, bis in die portugiesische Hauptstadt Lissabon. Dort verlassen die Automobile europäischen Boden und setzen per Flugzeug ihre Reise in den Osten der USA fort. Von Fort Lauderdale in Florida aus führt die Route am Golf von Mexiko entlang, westwärts bis nach Los Angeles, Kalifornien. Entlang der westlichen Küste der USA geht es schließlich ins kanadische Vancouver.

In Vancouver verlassen die Fahrzeuge Nordamerika, um ihre Tour im Osten Australiens fortzusetzen. Von Sydney aus fahren die F-Cell entlang der Südküste mehr als 5000 Kilometer bis nach Perth. Der letzte Transfer zwischen Kontinenten auf der Weltreise führt schließlich auf den asiatischen Kontinent, nach Shanghai in China. Über Peking bis nach Moskau durchqueren die Brennstoffzellenfahrzeuge den eurasischen Kontinent über eine Distanz von mehr als 10 000 Kilometern. Auf den letzten Etappen führt die Route durch den Norden Europas von St. Petersburg in Russland über Stockholm und Oslo durch Dänemark zurück nach Deutschland. Nach 70 Fahrtagen auf der insgesamt125-tägigen Reise endet die Fahrt Anfang Juni wieder in Stuttgart.

An mehr als 20 Tagen werden an verschiedenen Stationen auf der Route lokale Aktivitäten stattfinden, die Gelegenheit für einen intensiven Austausch zum Thema Elektromobilität bieten. Auch die Politik sowie Partner des Stuttgarter Automobilherstellers werden dabei in das Programm eingebunden. So werden die Teilnehmer der Tour unter anderem dem Mobilitätsprojekt“ car2go“ im texanischen Austin einen Besuch abstatten. Austin war die erste außereuropäische Stadt, die das innovative Mobilitätskonzepts übernommen hat. Es läuft dort fast schon so erfolgreich wie das Vorbild in Ulm.

Der neue Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell des World Drive ist das erste unter Serienbedingungen gefertigtes Elektrofahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb. 2010 wurden die ersten der rund 200 Fahrzeuge an Kunden in Europa und den USA ausgeliefert. Herzstück der B-Klasse F-Cell ist die neue Generation des Elektroantriebs mit Brennstoffzellen, die kompakt, leistungsfähig, sicher und voll alltagstauglich sind. Die Brennstoffzelle erzeugt den Fahrstrom an Bord, wobei keine Schadstoffemissionen, sondern lediglich reines Wasser entsteht.

Die wesentlichen Antriebskomponenten liegen geschützt und Platz sparend im Sandwichboden, so dass Innen- und Kofferraum vollständig nutzbar sind. Für Fahrspaß und -dynamik auf dem Niveau eines 2,0-Liter-Benziners sorgt der 100 kW / 136 PS starke Elektromotor, der ein Drehmoment von 290 Newtonmetern. entwickelt. Dabei erzielt die B-Klasse F-Cell einen NEFZ-Verbrauch (Neuer Europäischer Fahrzyklus) von umgerechnet nur 3,3 Litern Kraftstoff (Diesel-Äquivalent) je 100 Kilometer. Die technische Basis des Antriebs für die B-Klasse F-Cell bildet das optimierte Brennstoffzellensystem der neuesten Generation. Es ist rund 40 Prozent kleiner als das System in der A-Klasse F-Cell von 2004, entwickelt aber 30 Prozent mehr Leistung bei 30 Prozent weniger Verbrauch.

„125 Jahre nach Erfindung des Automobils steht die B-Klasse F-Cell bei uns stellvertretend für dessen Neuerfindung“, so Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, über die Bedeutung des Brennstoffzellenfahrzeugs. Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle vereinen den Vorteil einer hohen Reichweite mit einer kurzen Betankungszeit. Sie können daher nicht nur in Ballungszentren ihren Beitrag zu einer lokal emissionsfreien Mobilität leisten, sondern auch auf langen Strecken. Außerdem können Brennstoffzellen auch in anderen Fahrzeugtypen eingesetzt werden. Diese Potenziale hat Mercedes-Benz früh erkannt und bereits 1994 mit dem Necar 1 das erste Fahrzeug mit Brennstoffzellen vorgestellt.

„Nur mit einem bedarfsgerechten Wasserstoff-Tankstellen-Netz wird diese Form der Elektromobilität flächendeckend realisierbar sein“, so Dr. Thomas Weber, im Vorstand der Daimler AG zuständig für Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht: Die B-Klasse F-Cell zeigt eindrucksvoll, welchen Beitrag Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle für die zukünftige Mobilität bereits heute leisten können.“

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität fährt Daimler mehrspurig: Die drei zentralen Entwicklungsschwerpunkte sind die Optimierung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die Effizienzsteigerung durch maßgeschneiderte und bedarfsgerechte Hybridisierung sowie lokal emissionsfreie Elektrofahrzeuge. Bewusst setzt das Unternehmen dabei auf mehrere Konzepte für die Elektromobilität. So wird das Batteriefahrzeug als emissionsfreie Lösung für den innerstädtischen Verkehr entwickelt, während sich Fahrzeuge mit Brennstoffzelle auch für den Überlandverkehr eignen. Mit der B-Klasse F-Cell, der A-Klasse E-Cell, dem Smart Fortwo electric drive sowie dem Vito E-Cell kann das Unternehmen gleich vier serienreife, lokal emissionsfreie Fahrzeuge aufweisen.

Schnell und zu niedrigen Entwicklungskosten zur Serienreif kommt Mercedes-Benz mithilfe seines modular aufgebauten E-Drive-Systembaukastens. Dieses Modulkonzept ermöglicht es, einen hohen Anteil an Gleichteilen für unterschiedlichste Elektrofahrzeuge zu verwenden. Für die Modularisierung eignen sich alle wesentlichen Komponenten von Elektrofahrzeugen: vom Elektromotor und dem Getriebe über die Batterie und das Hochvolt-Sicherheitskonzept bis hin zu Hochvoltverkabelung und Software-Modulen. Bei F-Cell-Fahrzeugen lassen sich spezifische Komponenten, zum Beispiel Stacks und Wasserstofftanks, einheitlich für ganz unterschiedliche Fahrzeuge nutzen.

Exklusiver Partner auf dem F-Cell World Drive ist die Linde Group, die mit ihrem Wasserstoff-Know-how und ihrer weltweiten Präsenz während der gesamten Weltumrundung die Versorgung mit Wasserstoff gewährleistet. Eine gemeinsam entwickelte mobile Betankungseinheit auf Basis eines Mercedes-Benz Sprinters begleitet die Tour und ermöglicht so die Kraftstoffversorgung auch auf abgelegenen Streckenabschnitten.

Nicht nur bei dem F-Cell World Drive arbeiten Daimler und Linde zusammen, um in kommenden Jahren den steigenden Wasserstoffbedarf einer zunehmenden Anzahl von Brennstoffzellenfahrzeugen befriedigen zu können. So engagieren sich beide Unternehmen seit 2009 gemeinsam mit bedeutenden Energieversorgern, Großunternehmen der Mineralölindustrie sowie weiteren Partnern in der Initiative „H2-Mobility“ für den flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland.

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Drei Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzellenantrieb fahren ab 30. Januar 2011 von Stuttgart aus emissionsfrei einmal um den Globus

Drei Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzellenantrieb fahren ab 30. Januar 2011 von Stuttgart aus emissionsfrei einmal um den Globus

Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

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