„Die Stimmung ist wirklich gut hier.“ Bernhard Mattes zeigt sich zufrieden mit dem Anlauf der North American International Auto-Show (NAIAS), als er mit uns spricht. In der Tat herrscht auf den Ständen und Gängen der Cobo-Hall nicht mehr dieser bemüht optimistische Ton der Show des vergangenen Jahres. Aber nicht nur die Show hat Grund zum Optimismus, Fords Deutschland-Chef auch. Das angekündigte Modellfeuerwerk ist gezündet; der Markt läuft weltweit wieder an und Mattes erhofft sich, am Ende des Jahres 2011 über einen Markanteil größer als sieben Prozent für Deutschland berichten zu können.
Die Aussichten sind günstig. Vom zweitkleinsten Ford, dem Fiesta aus dem Werk Saarlouis, wurden inzwischen mehr als eine Million Fahrzeuge verkauft. Und mit dem Focus meint Mattes, dem Unternehmen ein strategisch wichtiges Produkt an die Hand gegeben zu haben. 50 Prozent bis 60 Prozent erwarten die Augurem im Ford-Marketing langfristig als Marktanteil für die Kompakten à la Focus. Gleich zehn Varianten will Ford deswegen auf dieses Fundament bauen: Dreitürer, Fünftürer, Turnier, C-Max, Grand C-Max, Focus ST sowie die Varianten für die Elektromobilität, einen Plug un-Hybrid und eine batterielektrische Variante.
Der Focus kommt in Amerika jetzt in den Handel. In Europa kann es April werden, denn – so Mattes – Qualität und Volumen müssen stimmen. Beim Volumen hat Ford beim Focus einen ungewöhnlichen Weg beschritten. Es gibt zwei „Leadfactories“, zwei Werke, die federführend sind, eines in Wayne im US-Bundesstaat Michigan und eins in Saarlouis. In den beiden Werken wurde die Anlaufphase parallel betrieben. Für Wayne beginnt nun der Ernst des Lebens.
Neben den jetzt schon fertigen Focus-Varianten brachte Ford eine Studie mit nach Detroit, die sowohl für die Nachfolge des Ford Escape als auch für die des Ford Kuga die Richtung vorgeben könnte: das Concept Car Vertrek. Als athletisch-schlank, dynamisch und besonders attraktiv beschreibt Ford das Concept Car, eine europäisch geprägte Vision eines Sport Utility Vehicle (SUV). Das Concept Car basiert auf der für den globalen Einsatz entwickelten C-Segment-Fahrzeugarchitektur und könnte als zehnte Version des Focus Realität werden. Die neue Fahrzeug-Architektur, die Ford für das C-Segment konstruiert hat und auf der auch die Studie Vertrek aufbaut, wird drei bekannte Chassis-Strukturen ersetzen und bereits 2012 als Basis für mehr als zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr dienen.
Mit dem Kuga heute schon und morgen vielleicht mit dem Vertrek will Ford an der auch in Europa sich stürmisch entwickelnden Nachfrage teilhaben. In den vergangenen zehn Jahren legte sie um 200 Prozent zu. Dabei konnte sich der Ford Kuga seit seiner Markteinführung im Jahr 2008 konstant als dritte Kraft in diesem Markt etablieren, in dem inzwischen alle wesentlichen Autohersteller engagiert sind. Bemerkenswert dabei: Sieben von zehn Kuga rollen in der Top-Ausstattung Titanium vom Band. (ampnet/Sm/nic)
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