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Kfz-Versicherung noch nicht aus den roten Zahlen

Die Trendwende ist eingeläutet: Viele Gesellschaften haben die Prämien in der Kfz-Versicherung in diesem Jahr angehoben. Dennoch wird es nach Einschätzung von Rolf-Peter Hoenen, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mindestens drei Jahre dauern, bis in diesem Bereich wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Der harte Preiswettbewerb der vergangenen Jahre hat dazu geführt, dass sich die Prämien auf dem Niveau der 1980er Jahre bewegen. Unter Berücksichtigung der gestiegenen Lebenshaltungskosten liegen die Tarife bis zur Hälfte (Vollkasko) unter den Beiträgen von Mitte der 1990er Jahre, sagte Hoenen heute auf der Jahrespressekonferenz in Berlin. Er erinnerte vor diesem Hintergrund auch an die Pleite des niederländischen Billiganbieters Ineas/Lady-Car-Online, der ersten Insolvenz eines Kfz-Versicherers in Deutschland seit Kriegsende.

In diesem Jahr werden die Einnahmen der Kfz-Versicherung nach Angaben des GDV voraussichtlich erstmals seit sechs Jahren leicht um 0,4 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro steigen. Das Haftpflichtgeschäft, das den Hauptanteil bildet, wird bei einem ein Prozent höheren Bestand allerdings noch einmal um 0,5 Prozent auf rund 12,1 Milliarden Euro zurückgehen. Damit fällt die negative Entwicklung aber spürbar moderater aus als in den Vorjahren. Trotz der Tarifanhebungen vieler Versicherer wird der Durchschnittsbeitrag in der Kfz-Haft- und Kaskoversicherung sinken. Der Grund: Angesichts der demographischen Entwicklung kommen immer mehr Versicherte in eine günstigere Schadensfreiheitsklasse. So wies im vergangenen Jahr mehr als jeder Fünfte (22,1 %) 25 und mehr schadensfreie Jahre auf. 2005 war es erst knapp jeder Siebte (16,6 %) gewesen.

Der GDV rechnet im Teilkaskogeschäft mit einem Einnahmerückgang von drei Prozent, der aber auch einer Abwanderung zur Vollkaskoversicherung geschuldet ist. Sie wird nicht zuletzt auch durch die Nachwirkungen der im vergangenen Jahr ausgelaufenen Umweltprämie vermutlich um denselben Prozentsatz wachsen.

Die Schadenseite belasten 2010 die vielen Unfälle in Folge des harten Winters und den Orkan „Xynthia“ zu Jahresbeginn. So dürfte sich die Schadenquote in der Haftpflichtversicherung auf die eingezahlten Beiträge in diesem Jahr noch einmal von 100,5 Prozent auf etwa 103 Prozent verschlechtern. (ampnet/jri)

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GDV-Präsident Rolf-Peter Hoenen.

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