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ADAC testete Notbremssystem von Volvo mit Fußgängererkennung

Automatisierte Notbremssysteme mit Personenerkennung könnten mehr Unfälle, die auf Unachtsamkeit zurückgehen, vermeiden helfen oder wenigstens die Unfallschwere reduzieren, wenn sie optimal funktionieren würden. Der ADAC hat jetzt das von Volvo angebotene System untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass die Technik noch verbesserungswürdig ist.

Der Assistent funktioniert nach ADAC-Angaben zwar in dem vom Hersteller definierten Rahmen zuverlässig, aber bereits bei geringfügig schlechterer Sicht, etwa bei Regen, sinke die Erkennungsrate von Personen deutlich. Bei Dunkelheit funktioniere die Erkennung gar nicht. Kritik übt der Automobilclub auch an der relativen langen Reaktionszeit des Systems. Bei einer Versuchsreihe mit 18 km/h wurde ein Test-Dummy, der fünf Meter vor dem Auto erschien, angefahren. Die Fußgängererkennung hatte die Gefahr erfasst und nach Warnung des Fahrers automatisch, allerdings zu spät, eine Bremsung durchgeführt. Um rechtzeitig vor der Kollision zum Stehen zu Kommen, muss der Abstand acht Meter betragen, ermittelte der ADAC.

Der Grund für die relative Trägheit liegt in dem aufwändigen Verfahren der Personenerkennung. Digitalkamera und Radarsystem überprüfen ständig den Bereich vor dem Auto. Taucht ein Objekt innerhalb des Fahrtweges auf, gleicht das System die gefundene Struktur mit über 11 000 gespeicherten Silhouetten von Personen ab und gibt notfalls Alarm. Dieser Abgleich dauert eine halbe Sekunde. Bei Tempo 25 beispielsweise legt das Auto in dieser Zeit 3,5 Meter zurück. Aber auch dann reagiert das System nicht sofort mit einer Notbremsung. Zunächst wird der Fahrer optisch und akustisch alarmiert und das Notbremssystem scharf geschaltet. 0,7 Sekunden vor der dann schon unvermeidlichen Kollision wird die Notbremsung eingeleitet.

Trotz der noch vorhandenen Schwächen sieht der ADAC im Volvo-Notbremsassistenten mit Personenerkennung aber einen deutlichen Sicherheitsgewinn. Dies vor allem deshalb, weil der Fahrer in jedem Fall von der Warnfunktion profitiert, auch wenn die Notbremsung gar nicht eingeleitet wird. (ampnet/jri)

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Der ADAC testete das Notbremssystem mit Fußgängererkenung von Volvo.

Der ADAC testete das Notbremssystem mit Fußgängererkenung von Volvo.

Foto: Auto-Medienportal.Net/ADAC

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