Komfort und Bequemlichkeit sind für Besitzer von Luxuslimousinen und großen SUV häufig die entscheidenden Gründe für die Kaufentscheidung. Bei Jaguar Land Rover wird daher auch viel Wert auf die Sitze gelegt, die ja zu den Dingen im Auto gehören, die am meisten beansprucht werden. Wenn es bei der Entwicklung um die Haltbar- und Bequemlichkeit geht, nutzt das Unternehmen Roboter. Die vier speziellen Occubots des Herstellers Kuka können innerhalb weniger Tage zehn Jahre langes Sitzen, Bewegen und Drehen simulieren.
Über einen Zeitraum von etwa fünf Tagen können die Roboter 25.000-mal Kräfte von mehr als 800 Newton (entspricht ca. 82 kg) auf jede Sitzkonstruktion ausüben und dabei Bewegungen simulieren, wie sie auch Menschen mit unterschiedlichen Körperformen und ‑gewichten ausführen würden, die auf einem der Sitze Platz nehmen.
Die Occubots überprüfen auch die Widerstandsfähigkeit der Sitzheizung in den Fahrzeugen: In 20.000 Zyklen über 25 Tage hinweg stellt ein Roboter typische Sitz‑Aktionen wie Verschieben und Verdrehen nach und übt dabei Kräfte zwischen 350 und 700 Newton aus. So wird sichergestellt, dass der beheizte Sitz belastbar ist und während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeugs einsatzfähig bleibt. Außerdem wird mit den Maschinen getestet, wie schnell der Schaumstoff nach dem Einwirken verschiedener Körpertypen seine Ausgangsform zurückgewinnt.
Integrierte Sensoren im Roboter erfassen das Drehmoment hunderte Male pro Sekunde. Dadurch wird gewährleistet, dass die Kräfte während der verschiedenen Tests zu jeder Zeit aufrechterhalten werden. Um rund um die Uhr arbeiten zu können, kommuniziert eine Kamera mit den Occubots: Sie macht in regelmäßigen Abständen Fotos, mit denen sich der Fortschritt unabhängig überprüfen und Störungen erkennen lassen. (aum)
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