82 Prozent der Auto fahrenden Bevölkerung freuen sich, wenn sie einen Oldtimer auf der Straße sehen. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Classic-Studie, die von den Marktanalysten Wolk & Nikolic zusammen mit den Verbänden VDA, VDIK, ZDK und zahlreichen weiteren Partnern der Automobilwirtschaft vorgestellt wurde. „Classic Cars sind in der Bevölkerung weiterhin positiv besetzt und auch wirtschaftlich relevant. Oldtimer-Halter investieren rund 90 Cent pro gefahrenem Kilometer allein in den Fahrzeugunterhalt – ohne Steuern und Versicherung“, so Studienautor Gerd Heinemann.
Wegen der niedrigen Fahrleistungen von durchschnittlich 2500 Kilometer ist die Umweltbelastung durch historische Fahrzeuge gering, ihre Fahrleistung macht lediglich 0,6 Prozent aller gefahrener Kilometer aus. Ein Pkw wird in Deutschland durchschnittlich über 12.000 Kilometer pro Jahr gefahren. Auch wenn der Zuwachs bei den etwa 1,45 Millionen zugelassenen Oldtimern (Pkw 30 Jahre und älter) im vergangenen Jahr etwas geringer ausfiel, ist die Branche der Studie zufolge optimistisch, dass der Markt für Oldtimer und Youngtimer (20 bis 29 Jahre) stabil bleibt.
Fahrzeughalter von Old- und Youngtimern im Durchschnitt bereits über 60 Jahre alt. Es tauchen mittlerweile aber auch jüngere Fans mit Autos der 1990er und 2000er Jahre in der Szene auf, die dadurch jünger und digitaler wird.
Aufmerksamkeit brauchen laut Analyse in Zukunft die Themen Fachkräftemangel und
Teileversorgung. Wie die Befragung von über .000 Fahrzeughaltern und mehr als 100
Werkstätten zeigt: Nur bei wenigen Marken gibt es eine wirklich gute Teileversorgung, bei
deutlichen Unterschieden im Markt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, muss vor
allem der Know-how-Transfer neu organisiert werden, ältere Betriebsinhaber müssen
Unternehmensnachfolge und Wissenserhalt frühzeitig organisieren.
„Der Markt bleibt in den nächsten fünf bis sieben Jahren stabil und verändert sich weiter hin zu preiswerteren Volumenfahrzeugen. Die weitere Entwicklung ist auch abhängig von der
politischen Debatte und der Teileversorgung. Die teilweise extrem schlechte Teileversorgung
könnte im schlimmsten Fall zu Stilllegungen verschiedener Modelle führen. Hier braucht es neue Lösungen zum Beispiel durch mehr Kooperationen in der Ersatzteilbranche,“ so Wolk & Nikolic-Geschäftsführer Zoran Nikolic.
Befragt wurden für die Studie über 2000 Old- und mehr als 770 Youngtimerbesitzer sowie 104 Werkstätten mit Klassiker-Expertise und 38 Branchenexperten. Zudem flossen Detailangaben zu 4185 Autos in die Analyse ein, die 20 Jahre und älter sind. (aum)
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