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Fahrbericht Kia EV6 GT: Sportlich stromern macht jetzt noch mehr Spaß

Seit rund vier Jahren ist der Kia EV6 auf dem Markt. Nach dem Facelift der regulären Modellreihe bekommt auch das sportlichste Aushängeschild der Koreaner eine umfassende Überarbeitung. Mit 650 PS verfügt der EV6 GT nun über deutlich mehr Leistung und zieht damit mit seinem ebenfalls sehr potenten Konzernbruder Hyundai Ioniq 5 N gleich. Eine größere Batterie, mehr Ausstattung und Feinschliff an der Karosserie vervollständigen die Maßnahmen beim Kia. Aber damit nicht genug: Gleichzeitig sinkt der Preis für den EV6 GT.

Eigentlich sind die Verhältnisse im Hyundai-Konzern klar: Kia baut die sportlichen Autos, Hyundai setzt auf die komfortable Art der Fortbewegung. Doch ausgerechnet beim sportlichsten Modell hatte der Ioniq 5 N mit einer maximalen Boostleistung von 478 kW (650 PS) die Nase vorn, während der Kia EV6 GT „nur“ 585 elektrische Pferdestärken aufwies. Doch mit dem Facelift herrscht nun Gleichstand. Trotzdem macht Kia einiges anders.

Optisch schaut der Midsize-Crossover nun noch expressiver in die Welt. Das liegt vor allem an der neugestalteten Frontpartie samt sichelförmig geschwungener Tagfahrlichter inklusive der integrierten Hauptscheinwerfer. Durch die neue Designsprache wirkt der Koreaner von vorne um einiges breiter und aggressiver, aber nicht unsympathisch. Beim weiteren Rundgang um das Heck fallen dagegen die veränderten Rückleuchten ins Auge, bei dem die Bremslichter ein klaviertastenähnliches Layout tragen.

Ein überarbeiteter Heckspoiler, dynamischer gestaltete Stoßfänger sowie ein frisches Design für die 21-Zoll-Felgen runden den optischen Auftritt ab. Bei den dahinter liegenden Bremssätteln bleibt es hingegen bei der auffällig neongrünen Lackierung, die innerhalb der EV6-Baureihe exklusiv für den GT angeboten wird. Apropos Farben: Metallic- oder Perleffekt-Lackierungen an der Karosserie zählen nun zum serienmäßigen Lieferumfang. Einzig für das neu ins Programm aufgenommene „Yacht Blau Matt“ rufen die Koreaner 1800 Euro extra auf.

Auch im Innenraum erhielt der EV6 GT eine Aufwertung. Das neu gestaltete Sportlenkrad lässt sich jetzt elektrisch einstellen. Gleiches gilt für die konturierten Sportsitze vorn, die nicht nur beheizbar, sondern nun auch belüftet sind und über eine Memory-Funktion für den Fahrer verfügen. Das Multimediasystem mit 12,3-Zoll-Touchscreen ist mit der neuesten Softwaregeneration ausgestattet und vernetzt Smartphones kabellos.

Kraft im Überfluss

Doch das meiste hat sich unter dem Blech getan. Die Leistung steigt beim EV6 GT von 430 kW auf 448 kW, also von 585 auf 609 PS. In Kombination mit der neuen Launch Control sind es dann besagte 650 PS. Mit ihr schießt der EV6 GT in 3,5 Sekunden auf Tempo 100. Ohne die Boostfunktion ist der Koreaner mit 3,7 Sekunden kaum langsamer. Und wenn es sein muss, erreicht er auf der Autobahn eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h.

Der Kia überzeugt mit einem spontanem Ansprechverhalten und einer enormen Kraftentfaltung und es macht einen riesigen Spaß, den Elektro-Sportler mit seinem gewaltigen Drehmoment von 770 Newtonmetern um die Ecken zu scheuchen. Dank des serienmäßigen Allradantriebs bietet der Koreaner auch bei Nässe einen enormen Grip. Beim Beschleunigen hört die Kraft einfach nicht auf und katapultiert den 2,3 Tonnen schweren Stromer brachial nach vorne.

Da die Koreaner neben der Lenkung auch die Dämpfercharakteristik überarbeiteten, lenkt der Kia nun präziser ein und zeigt ein ausgewogenes Fahrverhalten bei der Kurvenhatz. Wer es wie wir auf dem abgesperrten Testgelände wissen will, kann mit dem Drift-Modus quer fahren. Oder das neue „Virtual Gear Shift“ ausprobieren, bei dem der Kia durch Ziehen der Lenkradpaddel virtuelle Gangwechsel simuliert – inklusive künstlich erzeugter Schaltrucke. Das erhöht den Fun-Faktor zusätzlich, auch wenn es nicht ganz so perfekt funktioniert wie im Ioniq 5 N, der auch noch zwei Gänge mehr simulieren kann. Insgesamt hat Kia aber auch hier einen guten Job gemacht.

Mehr Reichweite, trotzdem günstiger

Mit dem Facelift wurde auch die Batteriekapazität von 77,4 auf 84 kWh erhöht. Damit steigt die maximale Reichweite von bisher 424 auf maximal 450 Kilometer. Natürlich nur bei entspannter Fahrweise. Außerdem wurde die Ladeleistung von 240 auf 258 kW erhöht. Und obwohl die Akkus jetzt eine höhere Energiedichte haben, ist das 800-Volt-Speicherdepot an einer Schnellladestation immer noch in flotten 18 Minuten von zehn auf 80 Prozent gefüllt. Neu ist auch, dass das Speicherdepot jetzt per Knopfdruck manuell vorkonditioniert werden kann. Bisher musste dafür eine Schnellladesäule als Navigationsziel eingegeben werden, damit sich die Batterie für einen schnelleren Ladevorgang automatisch temperiert.

Doch das Beste kommt zum Schluss: Trotz aller Verbesserungen mit unter anderem mehr Leistung, einer größeren Batterie und besserer Ausstattung ist der geliftete Kia EV6 GT mit 69.990 Euro um 3000 Euro günstiger geworden. Damit liegt er jetzt unter der steuerlich förderfähigen Preisobergrenze von 70.000 Euro und muss als Elektro-Dienstwagen nur mit 0,25 Prozent des Listenpreises versteuert werden. Zum Vergleich: Der Hyundai Ioniq 5 N startet erst bei 74.990 Euro. Mal sehen, ob die Konzernmutter bei ihrem E-Sportler demnächst ebenfalls an der Preisschraube drehen wird. (aum)

Daten Fahrzeug Kia EV6 GT

Länge x Breite x Höhe (m): 4,70 x 1,89 x 1,55
Radstand (m): 2,90
Antrieb: 2 E-Motoren, 1-Gang-Getriebe, AWD
Leistung: 478 kW / 650 PS
Max. Drehmoment: 770 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 3,5 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 20,9 kWh
Batteriekapazität: 84 kWh
WLTP-Reichweite: 450 km
Leergewicht / Zuladung: min. 2295 kg / max. 440 kg
Kofferraumvolumen: 480–1250 Liter
Max. Anhängelast: 1800 kg
Basispreis: 69.990 Euro

Weiterführende Links: Kia-Presseseite

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Kia EV6 GT.

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Photo: Kia via Autoren-Union Mobilität


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