Mahle präsentiert auf der heute eröffneten Auto Shanghai in China (–2.5.) ein bionisches Radialgebläse für Fahrzeugklimaanlagen. Die aerodynamische Form der Lüfterblätter wurde den Flossen des Pinguins nachempfunden, der durch das Wasser gleitet. Dank dieses Ansatzes und Designs ist das Gebläse vier Dezibel bzw. 60 Prozent leiser als konventionelle Lösungen. Gleichzeitig wird die Effizienz um rund 15 Prozent gesteigert, da der Motor durch die optimierte Bauweise weniger Energie benötigt.
Das neue Radialgebläse wurde speziell für Fahrzeuge mit schwierigen Bauraumbedingungen entwickelt. Es kann in Pkw ebenso wie in leichten und schweren Nutzfahrzeugen eingesetzt werden.
Mahle hat sich in der Vergangenheit bereits mehrfach an der Formgebung der Natur orientiert. Mit seiner bionischen Kühlplatte und dem bionischen Hochleistungslüfter für E-Fahrzeuge hat der Automobilzulieferer beträchtliche Effizienzsteigerungen erzielt.
Ein entscheidender Faktor für den schnellen Entwicklungsprozess war vor allem ein unternehmenseigenes KI-Tool. „Unsere Ingenieure haben die KI angeleitet und mit Daten und Informationen versorgt, wodurch in sehr kurzer Zeit mehr als 30 Millionen virtuelle Designs erstellt werden konnten“, erklärt Dr. Uli Christian Blessing, Entwicklungschef Thermal and Fluid Systems. „Intern sprechen wir hierbei von Superhuman Engineering.“ Auf dieser Basis konnten die MAHLE Ingenieure die perfekte Form und Positionierung der Gebläseradschaufeln erarbeiten und schnell Prototypen fertigen.
Das bionische Radialgebläse sitzt vor dem Verdampfer und ermöglicht eine symmetrische und schmale Bauweise des Klimageräts. Dies schafft mehr Platz für andere Komponenten, ein wesentlicher Vorteil insbesondere in batterieelektrischen Fahrzeugen.
Zeitgleich mit dem Messeauftritt in Shanghai hat der Stuttgarter Technologiekonzern seinen Nachhaltigkeitsbericht 2024 veröffentlicht. In der Produktion, der Lieferkette und bei den Produkten konnten die CO2-Emissionen weiter gesenkt werden. Damit schaffte das Unternehmen erstmals den Sprung in die „A-Liste“ der unabhängigen Organisation CDP, Carbon Disclosure Project, geschafft. Da Materialien in Produktions- und Verpackungsprozessen effizienter genutzt wurden, kann das Gesamtabfallaufkommen mittlerweile zu 80 Prozent wiederverwendet oder recycelt werden.
Mahle hat sich das Ziel gesteckt, seine Energieeffizienz jedes Jahr um zwei Prozent zu verbessern. Im vergangenen Jahr trugen 170 Energieeffizienzprojekte weltweit zur Reduktion der Energieverbräuche bei. Mit neuen Photovoltaikanlagen in China, etwa in Guangzhou, Shanghai und Shenyang, liegt der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien heute bei 16 Prozent. Gleichzeitig hat Mahle den Verbrauch fossiler Brennstoffe, insbesondere von Heizöl und Erdgas, im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent reduziert.
Bis 2024 konnten die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Scope 1) und dem Bezug von zugekauftem Strom (Scope 2) um 47 Prozent reduziert werden. Der Konzern ist damit seinem Ziel, bis 2030 eine Minderung um 49 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2019 zu erreichen, einen großen Schritt nähergekommen. Auch die Emissionen der vorgelagerten Wertschöpfungskette sowie der Nutzungsphase (Scope 3) konnten um 17 Prozent gesenkt werden.
Fortschritte erzielte der Konzern auch bei der Arbeitssicherheit. Die Unfallrate in den Werken sank auf 2,1 Unfälle pro einer Million geleisteter Arbeitsstunden. Dabei werden alle Unfälle mit mindestens einem Ausfalltag berücksichtigt. (aum)
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