Unverfrorenes Zweckdenken oder einfach nur Leichtgläubigkeit? Was steckt hinter der Ansage, der Traum sei aus: Wasserstoff als klimaneutraler Kraftstoff für Automobile habe sich erledigt, weil das Gas mit Hilfe fossiler Energie gewonnen wird und außerdem zu teuer sei. Dieser Argumentation folgend hätte sie uns auch den Verbrennungsmotor erspart, weil einst Berta Benz das Benzin teuer in einer Apotheke kaufen musste.
Apothekenpreise stehen nun einmal oft am Anfang der Industrialisierung eines Produktes. Das gilt besonders dann, wenn es darum gehen soll, mit dem Technologiewechsel gleichzeitig auch noch den Wandel zu einer umweltverträglichen Anwendung zu schaffen. So wird das auch in diesem Fall geschehen. Denn wir brauchen grünen Wasserstoff für Kraftwerke und klimaneutrale Kraftstoffe für die komplette Logistik zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Das halten wir für nicht nur für geboten, sondern auch für großtechnisch umsetzbar. Deswegen wird es ganz sicher nicht bei den Apothekenpreisen bleiben. Das ist stets das Ergebnis der sogenannten Industrialisierung einer Technologie, auch beim Wasserstoff.
Es gibt nur einen Grund, die Diskussion mit solch falschen Preisargumenten zu führen: Hinter solchen Aussagen verbirgt sich der Wunsch, die Drohung mit Apothekenpreisen könne eine sinnvolle Technologie abwenden. (aum)
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