Die Fahrausbildung wird immer komplexer und die Fahrschulen haben mit steigenden Preisen zu kämpfen: Angesichts der auch im vergangenen Jahr weiterhin hohen Durchfallquote sowie Kosten von bis zu 4500 Euro fordert der Automobilclub von Deutschland (AvD) die nächste Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit der Pkw-Führerschein günstiger und die Prüfung „machbarer“ wird.
„Besonders in ländlichen Regionen ist der eigene Pkw eine wichtige Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Der Erwerb des Führerscheins stellt zudem für viele junge Menschen einen wichtigen Schritt zur Eigenständigkeit dar. Daher setzt sich der AvD neben einer besseren Vorbereitung und einem entsprechenden Prüfungsangebot auch für eine Kostenregulation ein. Der Führerschein muss bezahlbar und machbar sein!“, so AvD-Präsident Lutz Leif Linden.
Da es in Deutschland keine Pauschalpreise für den Erwerb der Fahrerlaubnis gibt, kann jede Fahrschule die Preise für Theorie- und Fahrstunden, Prüfungen und Wiederholungen selbst bestimmen. Wegen des immer komplexer werdenden Verkehrsgeschehens habe sich die Zahl der Fahrstunden teils nahezu verdoppelt, betont der AvD. Er schlägt daher vor, Fahrsimulatoren als ergänzendes Hilfsmittel zu nutzen. Das Zusammenspiel von Lenkrad, Gas- und Bremspedal sowie die Wahrnehmung des Umfelds könne hier vorab trainiert werden. Eine weitere elektronische Unterstützung bieten Fahrschul-Apps, bei denen eine theoretische Vorprüfung zu bestehen ist. Mindestens 70 Prozent der Fragen müssen hierfür richtig beantwortet werden. Generell empfiehlt der Automobilclub, sich erst dann zur Prüfung anzumelden, wenn man sich sicher ist. Die Kosten für eine Wiederholungsprüfung können so vermieden werden. Zudem sorgt eine erneute Prüfung für zusätzlichen Stress.
Noch im vergangenen Jahr sei die CDU/CSU-Fraktion mit einem Antrag für einen bezahlbaren Führerschein gescheitert, stellt der AvD fest, der Fahranfängern einen kostenlose Mitgliedschaft mit weltweiter Pannen- und Unfallhilfe an. Als größtes Problem wurden auch hier bereits die hohen Kosten sowie ein Mangel an Fahrprüfern ausgemacht, was zu einem Prüfungsstau führe. Der Verkehrsausschuss verwies bei der Absage darauf, dass die hohen Kosten vor allem auf die steigende Durchfallquote zurückzuführen seien. Der AvD fordert nun die neu zu gründende Bundesregierung auf, einen erneuten Anlauf zu starten. (aum)
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