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Der ZDK kann der EU nicht in allen Punkten folgen

Mit ihrem „Aktionsplan Automobil“ hat die EU-Kommission heute die Weichen für den Wandel der Automobilindustrie hin zur vernetzten, automatisierten und emissionsfreien Mobilität gestellt. „Der Automotive Action Plan der EU-Kommission setzt viele gute Impulse, lässt aber auch Chancen liegen – der Standort Europa ist damit noch nicht gerettet“, kommentierte Arne Joswig, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, das Ergebnis.

Der ZDK begrüßt die Aufschiebung der drohenden Strafzahlungen für die Automobilhersteller um zwei Jahre. Joswig: „Dies gibt den Herstellern mehr Zeit, das richtige Angebot für die Kunden anzubieten und ermöglicht unseren Händlern mehr Spielraum beim Verkauf ihrer Bestände an Verbrennerfahrzeugen. Wir begrüßen diese Flexibilität bei gleichzeitiger Beibehaltung der Klimaziele.“ Die EU-Kommission habe jedoch bisher die Chance verpasst, klimaneutrale Kraftstoffe zur Erreichung der Klimaziele in einer der Kernindustrien Europas mit 13 Millionen Beschäftigten sinnvoll einzubinden. Ergänzend zur Elektromobilität sollte deshalb auch die Klimawirkung erneuerbarer Kraftstoffe und deren enormes Potenzial zur Erreichung der CO2-Vorgaben berücksichtigt werden.

Der ZDK begrüßt den besonderen Fokus, den die EU-Kommission auf die Dekarbonisierung von Firmenflotten legt. Da Flottenfahrzeuge meist nach wenigen Jahren weiterverkauft werden, seien sie ein wichtiger Baustein für einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt, auf den laut ZDK 75 bis 90 Prozent der Privatkäufer zurückgreifen.

Das im EU-Plan vorgeschlagene Sozialleasing spiegele jedoch nicht die Realität wider, die Autohändler täglich erlebten: „Ein Sozialleasing-Programm wäre hier nur ein Strohfeuer. Nach Auslaufen der Förderung würden gerade die kaufkraftschwächeren Kunden wieder auf acht Jahre alte Verbrenner zurückgreifen müssen.“ Der ZDK fordert stattdessen ein allgemeines Förderprogramm, das sowohl den Kauf von Neuwagen als auch Gebrauchten zielgruppengerecht unterstützt.

Der ZDK unterstützt die EU-Kommission in ihrer Forderung an die Mitgliedstaaten, den Aufbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen. Auch die Ankündigung eines Gesetzgebungsverfahren für den Zugang zu Fahrzeugdaten, -funktionen und -ressourcen, sei ein wichtiger Schritt, der vor allem den Verbrauchern zugute komme. (aum)


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Sitz der EU-Kommission in Brüssel.

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