Die weltbekannte Nordschleife in der Eifel blickt 2025 auf den Baubeginn vor 100 Jahren und eine fast ebenso lange Renngeschichte zurück. Neben spektakulärem Motorsport steht der Nürburgring heute aber auch für eine gigantische Achterbahn, die nie in Betrieb ging, für große Pläne und Pleiten. Der SWR widmet sich der legendären Rennstrecke in einem Podcast und einer Fernsehdokumentation.
Der sechsteilige Podcast „Höllenrausch – der große Traum vom Nürburgring” ist mit den ersten beiden Folgen ab 14. März in der ARD-Audiothek, auf allen anderen Podcast-Plattformen erscheint an diesem Tag die erste Folge, neue Folgen kommen immer freitags.
Der Rausch am Ring beginnt in den 1920er Jahren und nimmt in den 70ern so richtig Fahrt auf, als Fahrer wie Niki Lauda und Jackie Stewart zu Popstars werden. Bis zur Jahrtausendwende werden auch Formel-1-Rennen am Nürburgring ausgetragen. Anschließend bringen Pläne, die Rennstrecke zu einer Art Vergnügungspark auzubauen, einen Minister sogar ins Gefängnis.
„Höllenrausch” taucht tief ein in die Geschichte des Rings und spricht mit den Menschen, die diesen Ort prägten: mit der inzwischen 80-jährigen Hotelbesitzerin Uschi Schmitz, die als Kind in der Boxengasse spielte und später Niki Lauda sein Leibgericht servierte. Mit dem Sportreporter Hans-Reinhard Scheu, der Laudas tragischen Unfall live kommentieren musste. Mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der sich nach vielen Jahren erstmals wieder ausführlich zum Nürburgring-Skandal äußert. Und natürlich den Fans, die bis heute jedes Wochenende ihre Zelte am Ring aufschlagen.
Einst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die strukturschwache Eifel entstanden, verhalf die Autoverrücktheit einer ganzen Nation der „Grünen Hölle“ zu gefürchteter Beliebtheit. 2500 Arbeiter bauten sie von 1925 bis 1927 in einer kaum besiedelten Region. Das Ergebnis: Eine für die damalige Zeit sensationelle 28 Kilometer lange Rennstrecke mit extremen Höhenunterschieden, gefährlichen Kurven, die nicht nur Rennbegeisterte, sondern auch die Autoindustrie in Fahrt brachten.
Eine 90-minütige TV-Doku taucht ebenfalls tief in die Geschichte des Auf und Abs der Rennstrecke ein, zeigt die großen Erfolge, Skandale und Unfälle, erzählt vom Anfang und Ende der Formel 1-Geschichte auf dem Ring. Es geht aber nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft: Wie könnte sie aussehen ohne Verbrennungsmotor? „100 Jahre Nürburgring – Geschichte einer Kultstrecke“ ist am Ostermontag, 21. April, ab 16.30 Uhr im SWR zu sehen und schon ab 31. März als 45-minütige Fassung in der ARD-Mediathek. (aum)
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