Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach wird am 1. Februar 2025 zur Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen. Der neue Name trägt dem mittlerweile gewachsenen Aufgabenspektrum auch in der Verkehrsforschung und der fortschreitenden Vielseitigkeit von Mobilität gerecht. Die Aufgaben und die gesetzlichen Befugnisse werden davon nicht berührt. Die Abkürzung BASt bleibt ebenfalls.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, mit unseren Beiträgen die bodengebundene Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Wir forschen deshalb zu Wechselwirkungen zwischen menschlichem Verhalten im Straßenverkehr, zu Infrastruktur, Fahrzeugen und Umwelt. In unserem neuen Namen findet sich dies nun besser wieder“, sagte BASt-Präsident Prof. Dr. Markus Oeser. Verkehrsminister Volker Wissing erklärte, die rund 400 Mitarbeiter der Behörde setzten wichtige Impulse, auch im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsträgern. Dies werde jetzt auch nach außen deutlich gemacht.
Die grundsätzlichen Ziele der BASt sind die Verbesserung von Sicherheit, Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der Straßen und aller Verkehrsarten, die diese nutzen. Die Bundesanstalt hat dabei die Wechselwirkungen zwischen menschlichem Verhalten, Infrastruktur, Fahrzeug und Umwelt im Blick und berät das Bundesverkehrsministerium. So übernahm die Behörde kürzlich die Aufgabe für die deutschlandweit größte Studie zur Erfassung der Alltagsmobilität („Mobilität in Deutschland“, MiD) und betreibt ein Netzwerkbüro Verkehr des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus– auch zum Nutzen des Verkehrsträgers Schiene. Nach dem Gesetz über intelligente Verkehrssysteme im Straßenverkehr und deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern übernimmt die BASt die Aufgaben der Nationalen Stelle für Verkehrs- und Mobilitätsdaten. Darüber hinaus intensiviert die Behörde ihre Aktivitäten im Rad- und Fußverkehr.
Die heutige Behörde wurde im Jahr 1951 als Bundesanstalt für Straßenbau (BAStB) gegründet. Sie ging durch eine Zusammenlegung der Bundesanstalten für Materialprüfungen im Straßenbau in Oelde und für Wasser-, Erd- und Grundbau in Hamburg-Altona hervor. Der thematische Fokus lag zunächst auf der Straßenbautechnik sowie der Untersuchung und Prüfung von Baugrund und Baustoffen. Mit der zunehmenden Motorisierung und dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchsen die Anforderungen an die Bundesautobahnen und Bundesstraßen und mit ihnen das Aufgabenspektrum der BAStB.
Im Juni 1964 erstellte der Bundesrechnungshof ein Gutachten über die BAStB, nachdem auf politischer Ebene erkannt worden war, dass mit der bisherigen Zielsetzung, Organisationsstruktur und Personalausstattung die zukünftigen Aufgaben nicht länger zu bewältigen waren. 1965 erfolgte daher die Umbennung in Bundesanstalt für Straßenwesen. Das Aufgabenspektrum umfasste fortan neben den baulichen Themen auch die Verkehrstechnik, die Verkehrsstatistik sowie die Straßenplanung. Neun Jahre später wurde die BASt auch zur zentralen Stelle für Unfallforschung im Straßenverkehr in Deutschland. (aum)
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