Wenn sich knapp 100 Motorjournalisten aus mehr als 30 Ländern mit ihrem Fachwissen zusammentun, hat das Bedeutung. Die Jury „World Car Of The Year“ wählt jedes Jahr nach ausgiebigen Testfahrten die Kandidaten in verschiedenen Kategorien, die Sieger werden jeweils kurz vor Ostern auf der Automesse in New York gekürt.
Bis dahin vergehen noch gut drei Monate. Jetzt wurden die Finalisten auf der CES in Las Vegas bekanntgegeben, und zwar die Top Ten in der Hauptkategorie und die Top Five in den Nebenkategorien. Sie können jetzt von den Journalisten noch einmal ausgiebig geprüft werden, bevor in einem zweiten Wahlgang detailliert abgestimmt wird.
Die Hauptkategorie „World Car Of The Year“ (WCOTY) umfasst alle neu vorgestellten Autos des vergangenen Jahres im unteren bis mittleren Preissegment, die auf mindestens zwei Kontinenten angeboten werden. Hier lauten die Top Ten (in alphabetischer Reihenfolge): Audi A5, BMW X3, Ford Mustang, Hyundai Inster, Kia EV3, Mini Cooper E, Suzuki Swift, Toyota Camry, Toyota Land Cruiser und VW Tiguan/Tayron.
Interessant ist, dass unter den zehn Finalisten nur drei vollelektrische Fahrzeuge sind: Der Inster als E-Version des nicht in Europa angebotenen Hyundai Casper, der Kia EV3 sowie der in China gebaute elektrische Mini Cooper. Alle anderen Modelle sind mit Verbrennern ausgerüstet, und zwar in unterschiedlichen Variationen: Mit Otto- oder Dieselmotor und teilweise optional als Plug-in-Hybrid. Sogar ein Sportwagen wie der Ford Mustang hat es in die Spitzengruppe geschafft.
Nach wie vor gibt es eine eigene Klasse für vollelektrische Fahrzeuge („World Electric Vehicle“), in der nach eigenen Kriterien abgestimmt wird – mit einem Schwerpunkt auf spezifischen Anforderungen an E-Autos. Die Top Five sind der Hyundai Inster, der Kia EV3, der elektrische Porsche Macan, der Volkswagen ID Buzz sowie der Volvo EX90.
Die Klasse „World Urban Car““ wurde ins Leben gerufen, um die Bedeutung kompakter Autos zu unterstreichen. Die Top Five hier sind der vollelektrische BYD Seagull bzw. Dolphin, der Mini, der Hyundai Inster und der Suzuki Swift. Der Mini Cooper ist in zwei Varianten dabei, und zwar sowohl als Elektroauto als auch mit Verbrenner. Dass es sich dabei nicht nur um Antriebsvarianten, sondern um ganz unterschiedliche Autos handelt, erschließt sich erst auf den zweiten oder dritten Blick.
Modelle, die den preislichen Rahmen der Hauptkategorie sprengen, treten als „World Luxury Car“ an. Finalisten sind der Lexus GX (eine noble Variante des Toyota Land Cruiser mit Sechszylinder), der elektrische Porsche Macan, der mit Ottomotoren und als Plug-in-Hybrid angebotene Porsche Panamera sowie die Elektroautos Volkswagen ID Buzz und Volvo EX90.
Sportwagen und dezidiert sportliche Ableitungen regulärer Baureihen werden in der Klasse „World Performance Car“ bewertet. Hier stehen der Bentley Continental GT Speed, BMW M5, Ford Mustang, Porsche 911 Carrera GTS und Porsche Taycan Turbo GT in der Endrunde.
Ergänzt wird das Voting um das „World Car Design“. Hier stimmen die Journalisten allerdings erst in der zweiten Runde ab. Die Endkandidaten wurden von einer Expertenjury nominiert: MG Windsor EV, Kia EV3, Mini Cooper, Toyota Land Cruiser und Volkswagen ID Buzz. (aum)
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