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VDIK: Die EU muss Strafzahlungen verhindern

In der ersten Pressekonferenz im Rahmen ihrer neuen Aufgabe als Präsidentin des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) oblag es Imelda Labbé, den Blick in ihr erstes Geschäftsjahr zu werfen. Sie tat das vor dem Hintergrund eines seit Jahren gewachsenen Marktanteils der Importeure. Die Prognose der Mitglieder des Verbands ergibt für das kommende Jahr rund 2,85 Millionen neu zugelassene Fahrzeuge, 30.000 Fahrzeuge mehr als 2024. Auch dieses schwache Wachstum setzt noch nicht vorhandene Rahmenbedingungen voraus.

Die Prognose – so Labbé beruhe auf der Annahme, dass die aktuelle Flottenregulierung ihre Gültigkeit behält und gleichzeitig bei den Rahmenbedingungen für die Elektromobilität deutlich nachgebessert wird. „Anders sähe es aus, sollte es keine nennenswerten weiteren Anreize für den Hochlauf der Elektromobilität geben. Fehlen 2025 erneut die Zuwächse im BEV-Bereich, erwarten wir einen Rückgang des Gesamtmarktes auf etwa 2,7 Millionen Pkw“, referiert Labbé.“ Über alle Antriebsarten hinweg bedeute das einen Rückgang um 120.000 Fahrzeuge gegenüber 2024.

Nach aktuellem Stand geht der Verband bei den BEV für 2025 von 580.000 Einheiten aus. Das sind 200.000 Fahrzeuge mehr als dieses Jahr und damit auch etwas mehr als im Jahr 2023, dem letzten Jahr der Förderung. Damit hätten die BEV 2025 einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtmarkt. Zum Vergleich: Dieser Anteil lag in 2024 bei 13,5 Prozent.

Für den Hochlauf der Elektromobilität und für das Erreichen der Ziele für 2035, fordert der VDIK deshalb folgenden Rahmenbedingungen:

Eine nationale Strategie für Elektromobilität, die eine verlässliche Planung ermöglicht

Den Ausbau der Lade- und Wasserstofftank-Infrastruktur, orientiert am Zuwachs der Fahrzeuge

Anreize und Fördermaßnahmen für Privatkunden

Eine Reduzierung des Ladestrompreises

Zusätzliche Incentives wie z. B. kostenloses Parken für E-Fahrzeuge in den Städten

Auch Imelda Labbé erwartet für das kommende Jahr sinkende Preise bei der BEV. „Aufgrund der verschärften CO2-Flottenziele ab dem 1. Januar gehen unsere Mitglieder derzeit davon aus, dass Elektrofahrzeuge im kommenden Jahr mit erhöhten Vertriebsanstrengungen auf den Markt gebracht werden müssen, um Kunden einen erschwinglichen Einstieg in die Elektromobilität zu ermöglichen“, sagt sie in der Pressekonferenz. Nur so seien die Flottenziele erreichbar.

„Unsere Mitgliedsunternehmen werden alle Anstrengungen zum Erreichen der CO2-Ziele unternehmen“, stellt Labbé fest, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass bei der aktuellen Nachfrage die Ziele nicht erreichbar seien. Der VDIK fordert die EU Kommission daher auf, eine Belastung der Automobilwirtschaft durch Strafzahlungen zu verhindern. „Strafzahlungen würden zu einer weiteren Einschränkung der Investitionen für die automobile Transformation führen“ erklärt Labbé. Dies gelte es mit aller Kraft zu verhindern.

Betrachtet man BEV und Plug in-Hybrid-Fahrzeue (PHEV) gemeinsam, erwartet der VDIK für 2025 voraussichtlich bei etwa 780.000 Fahrzeugen und einem Anteil an allen Neuzulassungen von etwa 26,9 Prozent liegen. Im Rekordjahr 2022 wurden 820.000 Elektrofahrzeuge (BEV und PHEV) neu zugelassen, was neben einer starken Förderung in erster Linie auch auf den Abbau aufgelaufener Auftragseingänge zurückzuführen war. (aum)

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Photo: VDIK via Autoren-Union Mobilität

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