Es kehrt keine Ruhe ein in Jandelsbrunn, dem Stammsitz des Caravaning-Konzerns Knaus Tabbert. Nachdem gestern Berichten der „Passauer Neue Presse“ und des Bayerischen Rundfunk zufolge hunderte von Polizisten das Werksgelände in Jandelsbrunn und weitere Geschäftsräume im gesamten Bundesgebiet durchsucht haben, wurden heute die Verträge von Chief Operating Officer Werner Vaterl und Chief Sales Officer Gerd Adamietzki mit sofortiger Wirkung gekündigt. Dies geschah auf Beschluss des Aufsichtsrates, nachdem ihm von den polizeilichen Ermittlungen gegen drei Manager berichtet wurde. Zwei von ihnen gehören zur Belegschaft von Knaus Tabbert, einer zur Investment-Branche.
Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr in besonders schwerem Fall. Zwei Verdächtige wurden in Untersuchungshaft genommen, vorausgegangen sind auch die Durchsuchung der Privatwohnung eines Verdächtigen im Landkreis Freyung-Grafenau sowie der Geschäftsräume von Zulieferunternehmen, von denen möglicherweise Bestechungsgelder bezahlt wurden.
Knaus Tabbert kooperiert nach eigener Auskunft in vollem Umfang mit den Behörden und legt Wert auf die Feststellung, dass dem Unternehmen selbst derzeit kein Fehlverhalten vorgeworfen wird, sondern dass der Konzern selbst ein Geschädigter sei.
Erst vor kurzem hat der bisherige CEO Wolfgang Speck den Konzern verlassen und wurde durch den Investor und Großaktionär Wim de Pundert ersetzt. Bereits im Frühsommer hatte sich das Unternehmen von seinem langjährigen Pressesprecher Stefan Diehl getrennt. (aum)
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