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Ratgeber: Das Schlafzimmer auf dem Autodach

Im Zuge des Campingbooms in den vergangenen Jahren ist auch die Nachfrage nach Dachzelten deutlich gestiegen. Mit ihnen kann nahezu jedes Auto in einen kleinen Camper verwandelt werden. Zwei Fragen sind zunächst zu klären: Welche Dachlast verträgt das jeweilige Fahrzeug? Wie groß soll das Dachzelt sein?

Der Vorteil von Dachzelten: Sie sind ein gutes Stück vom möglicherweise kalten oder feuchten Erdboden entfernt und schützen auch vor Krabbeltieren. Der Nachteil: Sie bieten meist weniger Platz als ein herkömmliches Zelt – und sie sind deutlich teurer.

Wer sich für einen Schlafplatz auf dem Auto entscheidet, der sollte zunächst die Dachlast seines Fahrzeugs kennen. Sie beträgt in der Regel bei einem Pkw um die 75 Kilogramm. Das ist ein Wert, den ein Trägersystem in Kombination mit einem Zelt meist ungefähr erreichen. Die Dachlast bezieht sich allerdings auf das erlaubte Gewicht beim Fahren, wie die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) betont. Damit soll sichergestellt werden, dass das Fahrzeug nicht überladen und ausreichend sicher auf der Straße unterwegs ist, denn das Gepäck auf dem Dach erhöht den Schwerpunkt und beeinflusst das Fahrverhalten, insbesondere in Kurven und beim Beschleunigen. Eine statische Dachlast, also das erlaubte Gewicht bei stehendem Fahrzeug, geben die wenigstens Hersteller an.

Aber Dachzelthersteller und Automobilclubs gehen davon aus, dass die statische Dachlast deutlich höher sein darf als die dynamische. Schlafende Personen müssen demnach nicht fürchten, dass die Konstruktion nicht hält. Hier verweist die GTÜ auch auf den gesunden Menschenverstand: 500 Kilogramm auf einen Kleinwagen zu packen wäre ohnehin unangemessen. Und das zulässige Gesamtgewicht eines Fahrzeugs darf selbstverständlich nicht überschritten werden.

Regeln für den Transport von Gütern aller Art auf dem Dach führt der Paragraf 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) auf. „Fahrzeug und Ladung dürfen zusammen nicht breiter als 2,55 Meter und nicht höher als 4 Meter sein“, heißt es dort. Am Heck ist bis zu einem Meter Überstand der Ladung ohne Kennzeichnung erlaubt.

Dachzelte gibt es in vielen Größen, Formen und Bauweisen. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn ein Hartschalendachzelt nicht über die Fahrzeugmaße hinausragt, genügt von den Maßen her jeder Parkplatz für den raschen Aufbau per Kurbel oder Gasdruckfedern. Bei manchen Zelten verläuft das Dach parallel zum Boden. Andere lassen sich wie eine Muschel aufklappen. Bei den tendenziell leichteren Klappdachzelten oder Faltdachzelten vergrößert sich die Grundfläche je nach Modell nach dem Ausklappen auf die doppelte Fläche des Autodaches oder mehr. Als Hybridzelte werden Konstruktionen bezeichnet, die Hartschalen und Klappdachzelt vereinen. Bei aufblasbaren Zelten ersetzen Luftschläuche das Alugestänge. Sie punkten durch ein geringeres Gewicht. Die Erstmontage auf dem Dachträger erfordert aber meist in allen Fällen etwas Mühe und Kraft. Da ist es hilfreich, wenn zwei oder drei Freunde mit anpacken.

Unabhängig von der Art des Zeltes: Auch zusammengeklappt erhöht das Schlafzimmer auf dem Autodach den Luftwiderstand und damit den Kraftstoffverbrauch. Insofern ist es ratsam, das mobile Hotel nach der Reise wieder abzubauen. Wer es es hingegen regelmäßig etwa am Wochenende nutzt, der spart sich die Mühe des Abmontierens. Doch dann sollte bei Alltagsfahrten an die Geschwindigkeit gedacht werden: Die Zelthersteller empfehlen laut GTÜ meist eine Höchstgeschwindigkeit von um die 120 km/h. (aum)

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Subaru Forester e-Boxer mit Dachzelt von Horntools.

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Foto: Auto-Medienportal.Net/Subaru

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Land Rover Defender 110 mit Dachzelt.

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Foto: Auto-Medienportal.Net

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Mitsubishi L200 mit aufblasbarem Dachzelt GT Pick Up.

Mitsubishi L200 mit aufblasbarem Dachzelt GT Pick Up.

Foto: Autoren-Union Mobilität

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