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Nutzfahrzeugmärkte entwickeln sich uneinheitlich

Die Märkte für schwere Nutzfahrzeuge über sechs Tonnen haben sich weltweit unterschiedlich entwickelt. Während sich in Europa, den USA und Indien die Markterholung fortsetzte, ging die Nachfrage in China und Brasilien teils erheblich zurück. Fortdauernde Störungen der Lieferketten bremsten weiter vorhandenes Entwicklungspotential.

In Europa stieg der Absatz von schweren Nutzfahrzeugen nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) gegenüber 2021 um fünf Prozent auf rund 335.800 Einheiten. Von den fünf größten europäischen Einzelmärkten zeigten Großbritannien mit acht Prozent auf 40.200 Einheiten, Polen mit 33.200 Stück (plus sechs Prozent) und Italien mit 24.700 Fahrzeugen (+1 %) Wachstum. Der französische Markt stagnierte (43.600 Einheiten). Deutschland blieb mit 71.300 Lastwagen zwei Prozent hinter dem Vorjahr zurück, aber größter Einzelmarkt Europas. In Spanien wurden im vergangenen Jahr 22.800 schwere Nutzfahrzeuge (+13 %) abgesetzt.

In den USA setzte sich die Erholung, wenngleich abgeschwächt, fort. 476.000 Trucks bedeuten ein Plus von drei Prozent. Während das Heavy-Duty-Segment über 15 Tonnen zulegte, ging die Nachfrage in den Medium-Klassen zwischen 6,3 und 15 Tonnen um sieben Prozent zurück.

Mit durchweg zweistelligen Rückgängen gegenüber den Vorjahresmonaten schrumpfte der chinesische Nutzfahrzeugmarkt gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte auf 767.600 Einheiten. Der de facto Volumenrückgang entspricht nahezu dem Absatz von Europa und den USA zusammen. Trotz der Halbierung des Marktes bleibt China der mit Abstand größte Lkw-Markt der Welt.

Indien konnte die Verkäufe schwerer Nutzfahrzeuge wie schon im Vorjahr spürbar steigern (+42 Prozent gegenüber 2021). Insgesamt wurden 322.900 Einheiten abgesetzt. Damit lag der dortige Markt als einer der wenigen weltweit wieder über dem Vor-Corona-Niveau (+24 %).

Nach einer deutlichen Erholung im Vorjahr schrumpfte der brasilianische Markt für schwere Lkw um gut zwei Prozent auf rund 119.100 Stück. Auch hier traf es vor allem den Medium-Duty-Sektor, während die schweren Klassen sich auf Vorjahresniveau bewegten.

Bis auf Brasilien geht der VDA für dieses Jahr von klarem Wachstum in allen wichtigen Regionen aus. (aum)

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Lkw-Produktion bei Mercedes-Benz in Wörth.

Lkw-Produktion bei Mercedes-Benz in Wörth.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Daimler

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