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Wortklauberei (43): Wandel durch Annäherung

Beim Autogipfel am kommenden Dienstag wird Bundeskanzler Olaf Scholz kaum auf einhellige Unterstützung von Gleichgesinnten hoffen dürfen. Den Autobossen sind Zweifel an der rigorosen Politik in Sachen Verkehrswende nicht erst vertraut, seit Volkswagen-Chef Oliver Blume sie diese Woche wieder offen zur Sprache brachte. Nun gibt ausgerechnet die „Denkfabrik“ Agora Energiewende den Managern für den Gipfel ein weiteres Argument an die Hand. Die Öko-Lobbyisten errechneten, wegen der Gas- und Kohleverstromung werde das CO2-Ziel wieder verpasst. Der Klimaretter Elektroauto bleibt also noch lange eine Fata Morgana.

Olaf Scholz wird Realitätssinn und bedächtiges Handeln nachgesagt oder auch angekreidet. Er lebt in einer Koalition von Technologie-Verfechtern und Gläubigen mit der scheinbar allein selig machenden Gewissheit, das Klima sei nur zu retten, wenn allein die Batterie das Auto befeuere.

Auch Europa will das so. Basta! Und alle folgen, auch der Bundeskanzler mit seiner Partei, mit seinen Koalitionären, getrieben von der Wucht des Mainstreams – und wider die Vernunft? Nun kennt Politik keine 180-Grad-Wenden. Dennoch hat der Bundeskanzler den Begriff von der „Zeitenwende“ zur rechten Zeit ins Spiel gebracht. Die Fakten sprechen dafür, dass ein Sinneswandel nun auch bei der sogenannten Verkehrswende angebracht wäre, ginge es wirklich ums Klima.

Die Forscher und Entwickler in den Automobilunternehmen und an den Universitäten stehen bereit, die alternativen Technologien sind bekannt. Trotz übergroßer geostrategischer Probleme wird die Mobilität der Zukunft Chefsache bleiben müssen. Denn jetzt brauchte es mehr Bewegungsfreiheit statt Zwang, eine Strategie statt Druck und mehr Zutrauen in den mündigen Bürger, auch bekannt als Wähler. Nur Mut! (Peter Schwerdtmann/cen)

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Peter Schwerdtmann.

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