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AvD kritisiert die Verkehrsplanung in Großstädten

Der Automobilclub von Deutschland ruft die Verantwortlichen für die Verkehrspolitik in den deutschen Großstädten dazu auf, das Auto nicht aus dem Stadtverkehr zu verdrängen. Als aktuelles Negativbeispiel führt der AvD Frankfurt am Main an: Die Stadt gestaltet derzeit belebte innerstädtische Straßen mit vielfältigem Einzelhandel und Verbindungsfunktion für den Kfz-Verkehr zu Fahrradstraßen um. Dort ist neben dem weiträumigen Auftragen von roter Farbe und Rad-Piktogrammen auch die Anzahl der verfügbaren Parkplätze reduziert worden.

Die Befürchtungen der örtlichen Händler und Gastronomen, durch fehlende Parkplätze Kundschaft zu verlieren, seien nicht berücksichtigt worden, beklagt der Automobilclub. Stattdessen müsse sich der Kraftfahrzeugverkehr erhebliche Umwege suchen, um an Ziele in der Stadt zu gelangen. In der Praxis führe das immer wieder zu verkehrswidrigen Fahrmanövern, weil eine praxistaugliche Umfahrung nicht ausgeschildert sei, beklagt der Automobilclub.

Gewerbetreibende hätten zudem in den vergangenen beiden Corona-Jahren ohnehin schon Schwierigkeiten gehabt. Für sie sei es wichtig, auch für den Kraftverkehr gut erreichbar zu sein. Auch Handwerker und Dienstleister seien darauf angewiesen.

Der AvD vermisst bei den Planungen zudem oftmals eine Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Pendler sowie auf die des Wirtschaftsverkehrs. So sei beispielsweise Frankfurt eine „Pendlerstadt“, in die rund 400.000 Menschen täglich einpendeln. Rund 235.000 davon nutzen dazu das Auto und gaben in verschiedenen Befragungen wiederholt als Grund an, dass zur Nutzung des eigenen Pkw keine vernünftige Alternative vorhanden sei. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) operiere nicht nur in Frankfurt zu Stoßzeiten regelmäßig an der Belastungsgrenze und stellt aus Sicht des Clubs für viele Menschen daher keine Alternative dar. Der dringend erforderliche Ausbau der ÖPNV werde noch Jahre dauern und der Fahrradverkehr kein Ersatz für entsprechende Verkehrsleistungen. In Frankfurt sei zu beobachten, dass die neuen Radwege weder Tag noch Nacht von einer nennenswerten Zahl von Radlern genutzt würden. Sie seien also an den falschen Stellen eingerichtet werden, moniert der Automobilklub. „Die Nutzung des eigenen Wagens ist für die Mehrheit der Menschen kein Selbstzweck, sondern eine pure Notwendigkeit“, betont AvD-Generalsekretär Lutz Leif Linden. (aum)

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Foto: Auto-Medienportal.Net/AvD

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