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Die Bahn tauscht 137.000 Betonschwellen aus

Wegen des Verdachts eines möglichen Herstellerfehlers, der möglicherweise auch das Zugunglück Anfang Juni in Garmisch-Partenkirchen mit verursacht haben könnte, tauscht die Deutsche Bahn vorsichtshalber rund 137.000 Betonschwellen aus. Das sind etwa zwei Drittel aller überprüften und in Frage kommenden Schwellen eines bestimmten Bautyps. Überall dort, wo es betroffene Streckenabschnitte gibt, fahren die Züge bereits langsamer, vereinzelt wurden und werden sie auch gesperrt.

Auf 70 Abschnitten hat die DB bereits Schwellen ausgetauscht und die bestehenden Einschränkungen wieder aufgehoben. Auf 155 weiteren stehen die Arbeiten noch bevor, dafür sind bereits überall konkrete Bautermine eingeplant. Bis Ende des Jahres soll der Austausch größtenteils abgeschlossen sein. „Zudem zeichnet sich schon heute ab, dass durch die regulären Inspektionen in geringem Umfang noch weitere Einschränkungen hinzukommen könnten“, teilte das Unternehmen mit.

Auch wenn die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind und die Unfallursache noch nicht feststeht: Erste vorläufige Erkenntnisse aus technischen Gutachten unabhängiger Prüfinstitute legen den Verdacht nahe, dass ein Herstellerfehler vorliegt. Die Schwellen weisen teilweise Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit auf.

Der entstandene Schaden lässt sich derzeit noch nicht konkret beziffern. Die DB geht von einem dreistelligen Millionenbetrag allein für den Austausch der Schwellen aus. Mögliche Regressansprüche gegenüber dem Schwellenhersteller werden auf Basis der abschließenden Gutachten juristisch geprüft. (aum)

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Schienenschwellen (Symbolbild).

Schienenschwellen (Symbolbild).

Foto: Autoren-Union Mobilität/DB/Volker Emersleben

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