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„Held der Straße“ stoppt führerlosen Bus

Stefan Rittger ist vom Automobilclub von Deutschland zum „Held der Straße“ des Monats Juli auserkoren worden. Der Lehrer aus Bayern verhinderte durch beherztes Eingreifen ein Busunglück.

Mit zwei weiteren Kollegen und 41 Viertklässlern war Stefan Rittger auf dem Weg in ein Schullandheim gewesen. Die Klassenfahrt der Hans-Scholl-Grundschule in Burglengenfeld hätte allerdings auf halber Strecke beinahe ein jähes Ende genommen. Auf der B 20 bei Cham klagte der Busfahrer plötzlich darüber, dass es ihm „irgendwie nicht gut“ und er bei nächster Gelegenheit vorsichtshalber erst einmal rechts ranfahren werde. Kurze Zeit später bemerkte der direkt hinter ihm sitzende Lehrer, dass der 69 Jahre alte Fahrer regungslos nach vorne kippte – und der Bus führerlos nach links auf die Gegenfahrbahn geriet. Der 56-Jährige reagierte sofort. Er ging nach vorne und wollte ins Lenkrad greifen. Doch der zusammnengesackte Busfahrer blockierte das Steuer. Daraufhin versuchte der Lehrer, die Bremse zu betätigen. Aber auch hier war der regungslose Fahrer im Weg. Zudem hatte Rittger bereits klobige Wanderschuhe an, mit denen er den den Fuß nicht richtig auf die Bremse bekam. Derweil schrammte der Bus bereits an der Leitplanke der Gegenfahrbahn entlang.

Schließlich gelang es dem Lehrer, sich hinzuknien und das Pedal mit den Händen herunterzudrücken. Während etliche entgegenkommende Fahrzeuge dem Bus ausweichen konnten, schaffte dies ein 52-jähriger Autofahrer nicht. Er kracht mit Wagen frontal in den Reisebus, den Stefan Rittger schließlich doch noch zum Stehen gebracht hatte.

Als der Busfahrer wieder zu Bewusstsein gekommen war, stellte sich heraus, dass er von dem Unfall überhaupt nichts mitbekommen hatte und eigentlich gleich weiterfahren wollte. Rittger erklärte ihm die Situation, kümmerte sich um die Absicherung der Unfallstelle, alarmierte die Rettungsleitstelle und schaute nach den Insassen des verunfallten Personenwagens. Sie waren zum Glück nur leicht verletzt und ansprechbar, mussten aber wie der ebenfalls nur leicht verletzte Busfahrer ins Krankenhaus gebracht werden. Der Unfall führte zu einem Großaufgebot an Feuerwehren aus den umliegenden Ortschaften sowie des Technischen Hilfswerks.

Die Grundschüler im Bus blieben unverletzt, aber der Schreck saß tief. Manche Kinder weinten und mussten von Stefan Rittger und seinen Kollegen beruhigt werden. Mit einem neuen Bus wurde die Fahrt schließlich fortgesetzt. „Als wir schließlich in Kollnburg ankamen, haben wir beschlossen, erst einmal ein Eis zu essen“, erzählt Stefan Rittger. „Man fragt sich danach schon, was wäre gewesen, wenn… Wir haben ganz großes Glück gehabt“, sagt der „Held der Straße“.

Der AvD sucht jeden Monat Menschen wie Stefan Rittger, die sich durch umsichtige und couragierte Hilfe um die Sicherheit im Straßenverkehr verdient gemacht haben. Vorschläge nimmt der Automobilclub per Mail unter dem Stichwort „Held der Straße“ entgegen: HdS@avd.de. Unterstützt wird die Aktion von der Fachzeitschrift „Auto/Straßenverkehr“. (aum)

Weiterführende Links: AvD-Presseseite

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„Held der Straße“ des Monats Juli 2022: Stefan Rittger.

„Held der Straße“ des Monats Juli 2022: Stefan Rittger.

Foto: Autoren-Union Mobilität/AvD

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„Held der Straße“ des Monats Juli 2022: Stefan Rittger.

„Held der Straße“ des Monats Juli 2022: Stefan Rittger.

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„Held der Straße“ des Monats Juli 2022: Stefan Rittger.

„Held der Straße“ des Monats Juli 2022: Stefan Rittger.

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