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Ratgeber: So wird das Auto fit für das Frühjahr

Nachts herrscht zwar hin und wieder noch Frost, aber der 20. März ist offizieller Frühlingsbeginn. Kälte und Feuchtigkeit, Schmutz, Split und Salz haben dem Auto dabei in den vergangenen Wochen und Monaten ordentlich zugesetzt. Nach dem Einsetzen des Tauwetters kommt es nun außerdem in Folge von Frostaufbrüchen auf den Straßen stellenweise zu kleinen losen Steinen, die gegen das Fahrzeug geschleudert werden. Es ist zeit für den Frühjahrsputz.

Den Anfang sollte stets eine Grundreinigung bilden, die am besten in einer Waschanlage erledigt wird. Der Automobilclub von Deutschland empfiehlt insbesondere Waschstraßen, durch die das Auto gezogen wird und die zudem eine manuelle Vorreinigung anbieten. Mit Hochdruckreinigern nehmen sich die Mitarbeiter der Waschanlagen speziell die neuralgischen Winkel und Ecken des Autos vor, um dort die winterlichen Ablagerungen zu beseitigen. Die Lack schonende Entfernung der übrigen Verschmutzungen erfolgt dann bei der maschinellen Wäsche. Empfehlenswert ist gerade nach dem Winter ein Waschprogramm mit Unterbodenreinigung. Zwar ist die Auto-Unterseite durch Konservierung und Verkleidungen zumeist gut geschützt, doch kleinste Beschädigungen führen fast zwangsläufig zu Rost, wenn Salzreste nicht entfernt werden.

Vorsicht mit dem Hochdruckreiniger

Eine Alternative ist die manuelle Wäsche mit Schwamm und Schlauch oder Hochdruckreiniger. Insbesondere für Cabrios mit Stoff- oder Kunststoffverdeck ist diese Methode eine Option, da die rotierenden Bürstenelemente einer Waschanlage das Material des Verdecks stark beanspruchen. Bei der manuellen Wäsche sollte aber auf keinen Fall mit Wasser gespart werden, sonst drohen Kratzer im Lack, warnt der AvD. Und gewaschen werden darf auch nur auf extra ausgewiesenen Plätzen mit Ölabscheider und Schmutzfiltern denn in vielen Städten und Gemeinden ist die heimische Autowäsche per Gemeindesatzung verboten. Hochdruckreiniger sollten in jedem Fall nur vorsichtig mit niedriger Druckeinstellung und einem Mindestabstand von 30 Zentimetern zum Einsatz kommen.

Der AvD empfiehlt, einen Eimer, einen Schwamm und mindestens zwei Autoleder zum Nachtrocknen zur Autowäsche mitzunehmen. Besonders gut geeignet sind speziell für das Trocknen ausgelegte Mikrofasertücher. Dazu können Gummipflege, Fensterreiniger, drei bis vier fusselfreie Lappen – zum Beispiel alte Geschirrtücher –, ein Mikrofasertuch und eine Flasche Auto-Hartwachs. Chromteile und andere hochglänzende Flächen lassen sich mit speziellen Chrom-Reinigern, aber auch mit herkömmlicher Zahnpasta wirksam säubern.

Handelt es sich um eine Waschanlage, in der das Auto wie in einer Garage steht, sollte vor der Einfahrt gegebenenfalls mit einem Hochdruckreiniger zur Vorreinigung über das Fahrzeug gesprüht werden. Ist keine entsprechende Einrichtung vorhanden, kann das Auto (wenn möglich) vor dem Beginn des Waschprogramms mit einigen Eimern Wasser übergossen werden. Ratsam ist es außerdem, die Räder vorab dünn mit Felgenreiniger einzusprühen, den Reiniger mit einem Pinsel zu verteilen und besonders in den Ecken den Dreck anzulösen.

Nach erfolgter Wäsche kann das Auto abseits geparkt werden. Falls vorhanden, den mitgebrachten Eimer mit klarem Wasser befüllen und die Autoleder einweichen. Türen und Hauben öffnen und Wasserreste abledern sowie die Türeinstiege nachwischen. Partien, die von der Waschanlage nicht erreicht wurden – zum Beispiel die Bereiche unterhalb der Türgriffe oder Vertiefungen am Heck – mit einem Schwamm und reichlich klarem Wasser nachwischen. Anschließend auch hier trockenledern und mit Hartwachs versiegeln.

Reinigung auch im Innenraum

Gummidichtungen sollten mit angefeuchtetem Küchenkrepp abgerieben und das Papier dabei immer wieder gewendet werden. Nach dem Trocknen werden die Dichtungen mit Gummipflege nachbehandelt, damit sie elastisch bleiben. Neben speziellen, glyzerinhaltigen Gummipflegemitteln, erfüllen auch Vaseline oder Puder den gleichen Zweck.

Ist das Auto von außen wieder in Schuss, geht es an die Innenreinigung: Mit dem Auto zum Saugplatz fahren, Türen öffnen und Fußmatten und Teppiche entnehmen. Vor dem Saugen unter den Sitzen nach runtergefallenen Gegenständen schauen und diese entfernen. Zuerst die Polster und danach den Fußraum und schließlich den Kofferraum mit der Düse absaugen. Matten und Teppiche auf dem Reinigungsrost abklopfen, dann wieder ins Auto einlegen und absaugen.

Wer einen Automaten zur Mattenreinigung nutzen kann, sollte textile Matten nur dann von der Maschine mit Wasser reinigen lassen, wenn die Möglichkeit besteht, sie daheim für mehrere Stunden zum Trocknen auszulegen, rät der AvD. Wer lieber zum Schaumreiniger greift, sollte an einer verdeckten Stelle zunächst prüfen, ob der Reiniger neben dem Schmutz möglicherweise auch die Farbe entfernt. Anschließend sollte genau nach Anleitung vorgegangen werden.

Glasflächen können mit Fensterreiniger behandelt werden es sollten aber möglichst keine alkoholhaltigen Produkte benutzt werden, denn Kunststoff und Plexiglas, aber auch die Softlacke auf den Oberflächen können dadurch matt und rissig werden. Die Frontscheibe gilt es besonders gründlich zu reinigen und mit einem Papiertuch nachzuwischen. Bei dieser Gelegenheit sollten auch gleich die Scheibenwischer auf Beschädigungen überprüft werden.

Die Oberflächen im Innenraum, der Instrumententräger, die Mittelkonsole und die Türleisten werden am besten mit einem in warmem Seifenwasser angefeuchteten Mirkofasertuch abgewischt. Zwischendurch sollte das Tuch im Wasser immer wieder gut ausgespült werden. Lederlenkräder und –polster freuen sich über sparsam aufgetragene Lederpflege.

Wenn es im Auto trotz des Großreinemachens doch noch muffelt, kann eine Schale mit frisch gemahlenem Kaffee, die über Nacht ins Auto gestellt wird, Wunder wirken. Bringt das nicht den gewünschten Effekt, empfiehlt der Automobilclub eine Ozon-Behandlung durch den Autopflege-Profi.

Reifendruck und Füllstände kontrollieren

Ist alles erledigt, empfiehlt es sich noch Motoröl- und Kühlmittelstände zu kontrollieren sowie den Wischwasserbehälter wieder aufzufüllen. Dabei kann gleich auch noch ein Blick auf den Keilriemen geworfen werden. Zeigt er Ausfransungen oder Risse? Und wenn man ohnehin schon einmal das Auto wieder in Schuss bringt, sollte man auch gleich noch daran denken, den Riefendruck zu kontrolleren. Das ist besonders wichtig bei Fahrzeugen, die von Winter- auf Sommerreifen umgerüstet wurden sowie bei Young- und Oldtimern, die während des Winters kaum bewegt wurden. Das Großreinemachen sollte auch dazu genutzt werden, das Auto zu „entrümpeln“ und den Kofferraum aufzuräumen, denn unnötiges Mehrgewicht führt zu Mehrverbrauch.

Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, den jährlichen Wechsel des Innenraum-Luftfilters erledigen sowie die Klimaanlage überprüfen und reinigen zu lassen. Das erledigt am besten eine Fachwerkstatt.

Wer lange Freude an seinem Auto haben und den Verschleiß verlangsamen möchte, sollte seinem Fahrzeug regelmäßig eine Wäsche gönnen. So wird der Glanz des Lacks dauerhaft erhalten, weil Schmutz und Staub keine Chance haben, die die Lackierung anzugreifen. Glatte und konservierte Oberflächen lassen Schmutz und Insekten weniger stark anhaften, wodurch sie sich leichter entfernen lassen. Zudem hilft die beschriebene Prozedur, kleine Beschädigungen frühzeitig zu erkennen, wodurch sie sich in der Regel mit geringem Aufwand beheben lassen. Sauberkeit ist aber auch ein Sicherheitsplus: Untersuchungen belegen, dass saubere, glänzende Autos im Straßenverkehr bis zu vier Sekunden früher wahrgenommen werden als verdreckte. (aum)

Weiterführende Links: AvD-Presseseite

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