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Offshore-Wind als Energiequelle

Nachdem sich die RWE AG zunächst nur widerwillig dem staatlichen verordneten Atomausstieg gebeugt hatte und mit dem Verzicht auf Stromerzeugung mittels Kohle immer noch verhalten hadert, stehen bei der RWE Renewables GmbH, der jüngsten Tochter des Essener Energieversorgungskonzerns, die erneuerbaren Energien im Fokus. Dazu betreibt sie Windparks, Photovoltaik-Anlagen sowie Batteriespeicher. Jetzt plant das Unternehmen gemeinsam mit Neptune Energy Netherlands, dem größten niederländischen Offshore-Gasproduzenten, die Produktion von grünem Wasserstoff in der Nordsee. Name des Projekts in zwei Phasen: H2opZee.

Die erste Phase dient einer Machbarkeitsstudie sowie der Einrichtung einer Wissensplattform mit dem Ziel, die Wasserstofferzeugung auf See in den Niederlanden voranzutreiben. In der zweiten soll das Projekt umgesetzt werden. „Wasserstoff ist ein entscheidender Faktor bei der Dekarbonisierung energieintensiver Sektoren“, meint Sven Utermöhlen, seit August 2021 Chief Executive Officer Offshore Wind von RWE Renewables. „H2opZee ist eines der weltweit ersten Projekte dieser Art und Größenordnung. Mit Neptune Energy an unserer Seite wollen wir zeigen, dass Offshore-Wind die ideale Energiequelle ist, um grünen Wasserstoff in großem Maßstab zu produzieren.“

H2opZee soll 300 bis 500 Megawatt zusätzliche Offshore-Kapazität für grünen Wasserstoff in Verbindung mit einer bestehenden Pipeline realisieren, die in Zukunft eine Größenordnung von zehn bis zwölf Gigawatt ermöglichen kann. Das Vorhaben ist weltweit eines der ersten seiner Art und Größe.

Lex de Groot, Geschäftsführer von Neptune Energy in den Niederlanden erklärt dazu: „Wir sehen eine wichtige Rolle des grünen Wasserstoffs, der in unserer eigenen Nordsee produziert wird, für die zukünftige Energieversorgung. Mit ihm kann die Energiewende schneller, billiger und sauberer erfolgen, wenn wir die bestehende Gasinfrastruktur in neue Systeme integrieren. Dazu ist unsere Infrastruktur technisch geeignet. Infolgedessen ist zum Beispiel keine neue Pipeline auf See erforderlich und es muss keine neue Anlandung im Küstengebiet erfolgen. Je schneller wir grünen Wasserstoff auf See erzeugen können, desto schneller kann die Industrie, zum Beispiel die Chemie- und Stahlproduktion, nachhaltiger werden. Mit H2opZee werden die Niederlande in diesem Bereich weltweit führend.“

Insgesamt will die RWE AG bis zum Ende des Jahrzehnts rund 50 Milliarden Euro in seine Wachstumsstrategie „Growing Green“ investieren und bis 2030 über eine grüne Energie-Erzeugungskapazität mit einer Leistung von 50 Gigawatt verfügen. Stolz verweist der Konzern darauf, dass er von 2012 bis 2020 seinen CO2-Austoß um über 60 Prozent vermindert habe. „Unser Portfolio basiert auf Offshore- und Onshore-Wind, Solar, Wasserkraft, Wasserstoff, Speichern, Biomasse und Gas,“ erklärt der Konzern zu seiner Unternehmensphilosophie für die Zukunft. Weiter heißt es: „Aus Kernenergie und Kohle steigen wir konsequent und verantwortungsvoll aus. Für beide Energieträger sind staatlich vorgegebene Ausstiegspfade definiert.“

Es scheint als wandele sich der einstige Saulus in einen zukünftigen Paulus. (Hans-Robert Richarz, aum)

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RWE und Neptune Energy planen Wasserstoffproduktion in der Nordsee.

RWE und Neptune Energy planen Wasserstoffproduktion in der Nordsee.

Foto: Autoren-Union Mobilität/RWE

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