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Glosse: Na, denn Prosit!

Nun sollen wir alle vernünftig sein, Silvester besser gleich zuhause bleiben oder nur in kleinen „keimfreien“ Gruppen feiern. Die Mehrheit wird sich daran halten. Doch Vernunft und Gruppengröße ändern nichts am Prinzip, das sich oft Wochen im Voraus ankündigt und schließlich auch dieses Jahr wieder zur Schicksalsfrage wird: Wer fährt heim?

Die Biologie, die gute Erziehung, die angeborene Zurückhaltung lassen den männlichen Teil der Partnerschaft in der trügerischen Hoffnung, alles wird sich bei der Partnerin ganz von selbst fügen. Sie wird ihm mit einem Lächeln den Autoschlüssel aus der Hand nehmen und er kann leichten Herzens in die Arme Bacchus‘ fallen. Das ist Liebe! Nur schade, dass sie das Feuerwerk verboten haben. Dann wär’s perfekt.

Auch das ist Liebe – der pädagogische Teil. „Geliebtes Weib, übernimmst Du (wieder) die Rückfahrt?“ Selbst sonst unerbittliche Abstinenzlerinnen lassen sich diese Chance nicht entgehen, dem Herren in die Parade zu fahren. Alles hat seinen Preis. Der kann so ober so ausfallen. Die nicht ganz ungewöhnliche Form ist diese: Im Beisein aller Gäste nimmt sie den Schlüssel – und nun kommt es darauf an – mit einem gnädig wirkendem Lächeln oder mit dem per Blick ausgesprochenen Kommentar: Was ist dieser Mann ohne mich?

Die Lage 2021 im Kampf um das Herrschaftssymbol Autoschlüssel ließ jetzt „Autoscout24“von „innofact“ unter 1002 Autofahrerinnen und Autofahrern feststellen. Danach überlasssen nach einer Silvestersause die Herren den Damen nur allzu gern den „Driver’s seat“. Laut der Umfrage geben zwar 37 Prozent der Männer an, dass sie am Morgen des 1. Januars zurückfahren werden. Doch bei den Frauen ist es fast jede Zweite (48 Prozent), für die bereits jetzt feststeht, dass sie ihren Partner nach Hause chauffieren wird. Macht insgesamt 85 Prozent. Und der Rest?

Den Rest schauen wir besser gar nicht erst an. Es scheint sich bei ihnen um die Gruppe der Menschen zu handeln, die am nächsten Morgen nicht mehr wissen ob Männlein oder Weiblein. Denn bei 23 Prozent der Befragten setzt sich am Neujahrsmorgen derjenige hinters Lenkrad, der sich als nüchterner einschätzt. In den meisten Fällen dürfte das die Frau sein, glauben 53 Prozent der Männer der Übriggebliebenen. Sie hoffen, ihre Partnerin sei wahrscheinlich nüchterner und somit fahrtauglicher. Oder sie halten ihre Fahrerlaubnis für wichtiger.

Na, denn Prosit! (aum/Sm)

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Peter Schwerdtmann.

Peter Schwerdtmann.

Foto: Auto-Medienportal.Net

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