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Der ADAC testet die Bahn

Wie gut lässt sich mit der Bahn verreisen? Dieser Frage ist der ADAC im Sommer nachgegangen und hat seine Tester in über zwei Dutzend Zügen fahren lassen. Das Augenmerk galt vor allem der Information und Pünktlichkeit sowie dem Zustand und der Hygiene der sanitären Einrichtungen. Danach wurden Sitz- und Reisekomfort, Personal sowie Handynetz und WLAN bewertet. Das Ergebnis fällt gemischt aus: Vor allem das kompetente Personal konnte die Tester überzeugen, auch der Sitz- und Reisekomfort schnitt gut ab. Pünktlichkeit, Hygiene und WLAN lassen aber aus Sicht des Automobilclubs teilweise zu wünschen übrig.

Der pandemiebedingte freie Nachbarsitzplatz bei Reservierungen wurde im Test immer freigehalten und die Unterstützung für Rollstuhlfahrer durch die Bahn hätte auf jeder Fahrt funktioniert. Aber beim Thema gesonderte Ruhe- und Handybereiche mussten die Tester feststellen, dass diese in der 2. Klasse in IC-Zügen nicht vorhanden waren. Auch auf ein gastronomisches Angebot können sich Reisende nicht immer verlassen. Positiv bewertet wurden die Zugbegleiter, die kompetent und fast immer schnell in den Zügen zu finden waren. Bei den 30 Fahrten konnten die Tester 27-mal die Bestnoten vergeben.

Pünktlich waren in der Stichprobe 43 Prozent der Züge, also insgesamt zwölf. Sieben hatten maximal sechs Minuten Verspätung, weitere sechs blieben unter 16 Minuten. Aber bei drei Verbindungen waren die Verspätungen teils sehr viel größer. 92 Minuten nach der eigentlichen Ankunftszeit kam der Zug mit der größten Verspätung an. Und zwei der ursprünglich 30 geplanten Fahrten konnten die ADAC Tester nicht antreten, da die Züge ganz ausfielen.

Im Bereich Information waren die Ergebnisse insgesamt gut. Alternative Verbindungen wurden rechtzeitig angekündigt, bei Gleiswechsel oder Verspätungen erhielten die Passagiere E-Mails oder Push-Nachrichten. Nur in einem Zug gab es keine Durchsagen.

Beim Thema Hygiene sieht der ADAC deutlichen Verbesserungsbedarf: In zwölf Zügen (43 Prozent) gab es eine auffällige Keimbelastung, neun Proben waren sogar potenziell gesundheitsgefährdend. Zwar waren die Toiletten optisch sauber, Türklinken und Toilettenbrillen aber dennoch keimbelastet. Außerdem war in zwei Zügen die barrierefreie Toilette dauerhaft gesperrt. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen hätten diese Züge also entweder gar nicht oder nur mit dieser Einschränkung nutzen können. Hier muss die Bahn nach Ansicht des Clubs dringend nachbessern. Gründlichere Reinigungen der Toiletten, aber auch das zuverlässige Bereitstellen von Hygienebeuteln und in Pandemiezeiten vor allem von Desinfektionsmitteln sollten Bahnfahrende erwarten dürfen.

Durchwachsen waren die Ergebnisse beim Internet: Fünf Züge (18 Prozent) hatten gar kein WLAN und nur bei knapp der Hälfte der Fahrten hatten die Tester immer guten Empfang. Das Testurteil „gut” gab es bereits ab 2 Mbit pro Sekunde. Streaming ist mit einer solchen Bandbreite allerdings schlecht möglich. Die Handynetz-Qualität war in vier von zehn Zügen durchweg gut. (aum)

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ICE der Deutschen Bahn in einem Bahnhof.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/DB/Volker Emersleben

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ADAC-Test Bahnreisen 2021.

ADAC-Test Bahnreisen 2021.

Foto: Autoren-Union Mobilität/ADAC

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ADAC-Test Bahnreisen 2021.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/ADAC

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ADAC-Test Bahnreisen 2021.

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Foto: Autoren-Union Mobilität/ADAC

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