Mit jedem neuen Basismodell beim Mercedes-Benz Viano steht auch Westfalia vor der Aufgabe, seinen Ausbau zum Reisemobil anzupassen. Die Aufgabe fiel dieses Mal allerdings nicht so groß aus, weil sich der Viano bei seinem großen Facelift eher außen und unter dem Blech, aber weniger im Innenraum änderte.
Aber selbst dann, wenn es größere Änderungen am Innenraum gegeben hätte, so lehrt die Erfahrung doch, dass alle Ausbauer bei einem Eintonner immer wieder auf den gleichen Grundriss zurückkommen: drehbare Vordersitze, links an der Wand zweiflammiger Herd, Kühlbox, Spüle und die Möglichkeit einen Tisch zu installieren, dahinter an der linken Wand ein „Kleiderschrank“ und Staufächer – alle mit Rolltüren – und eine Sitzbank, die sich zum Bett von etwa 120 Zentimeter Breite umbauen lässt, was die Hersteller dann als Doppelbett bezeichnen.
Die Alternative liegt bei diesen Fahrzeugen im Dach. Entweder hat es ein festes Hochdach mit einem weiteren „Doppelbett“ oder das klassische Zelt-Aufstelldach mit einem weiteren Bett dieser Art. Beim Marco Polo wird ein Aufstelldach angeboten, das immerhin so flach baut, dass das MB-Reisemobil mit 1,96 Metern Höhe noch in die Zwei-Meter-Garagen passt. Das zweite Bett im Aufstelldach kostet Aufpreis.
Die in Hellgrau gehaltenen Einbauten vermitteln zusammen mit dem neu angebotenen Fußboden in Holzoptik einen hellen, freundlichen und modernen Eindruck. Im Fond strahlen jetzt LED-Leuchten anstelle der Leuchtstoffröhren. Die Bettverlängerung als Kopfteil über dem Gepäckraum lässt sich jetzt mit Hilfe einer Schlaufe und einer Stütze stufenweise anheben. Das verbessert den Schlafkomfort.
Bei unserem Kennenlernen des Viano bei seiner Premiere im Hamburger Hafen hatten wir natürlich nicht die Möglichkeit zum Probewohnen. Doch schon der Augenschein ergibt, dass hier eine bewährte Einrichtung in einigen Details noch verbessert werden konnte.
Wir fuhren den Mercedes-Benz Marco Polo mit dem 2,2-Liter Diesel und der neuen Sechs-Gang-Handschaltung, die jetzt in die aktuelle Generation des Viano eingezogen sind. Der Motor bietet 120 kW / 163 PS, mit denen sich der rund 2,1 Tonnen schwere Marco Polo recht flott bewegen lässt. In rund 12 Sekunden erreicht er die 100 km/h-Grenze und schafft als Höchstgeschwindigkeit knapp die 190 km/h. Dabei hält sich sein Verbrauch (im Schnitt nach EU-Norm) mit etwas mehr als sieben Litern Diesel für 100 km in Grenzen. Das entspricht einem CO2-Wert von 192 Gramm pro Kilometer.
Der CDI 2.2 und sein großer Bruder im CDI 3.0 sorgen zusammen mit dem neuen Sechs-Gang-Getriebe für deutlich niedrigere Verbrauchswerte bei gleichzeitg gestiegener Leistung. Bis zu 15 Prozent weniger sollen die neuen auf 100 km schlucken. Wer im Verbrauch noch weiter nach unten kommen will, kann jetzt beim Viano erstmals die Blue Efficiency-Variante wählen, die noch einmal bis zu 0,8 Liter auf 100 km weniger verbrauchen soll.
Zwei Dinge sind am Marco Polo besonders zu loben: Der neue Viano kommt als Leisetreter daher und rollt viel besser gefedert durch die Lande. Beides passt gut zu einem Fahrzeug, in dem man seine Freizeit verbringen möchte. (ampnet/Sm)
Daten Mercedes-Benz Marco Polo CDI 2.2
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,76 x 1,88 x 1,96
Motor: Vierzylinder-Diesel, 2143, Turbo, Common Rail
Leistung: 120 kW / 163 PS bei 3800 U/min
Maximales Drehmoment: 360 Nm zwischen 1600 und 2400 U/min
Leergewicht / Zuladung: 2060g / 740 kg
Max. Anhängelast: gebremst 2000 kg
Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 12,1 s
Verbrauch (Schnitt nach EU-Norm): 7,2 l, EU 5 l
Wendekreis: 11,8 m
Reifen: 205/65 R 16
Basispreis: 40 543,30 Euro
Mehr zum Thema: Mercedes-Benz Marco Polo
Teile diesen Artikel: