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BDO zeichnet düsteres Bild der Konjunkturlage

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (Eigenschreibweise der Abkürzung: bdo) hat heute seine jährliche Konjunkturumfrage veröffentlicht. Die der Befragung der Unternehmen aus dem privaten Busgewerbe zeigt dabei ein düsteres Bild in Folge der Corona-Pandemie. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Prognosen für die Zukunft fallen in den drei Kernbereichen des Busgewerbes – Gelegenheitsverkehr, ÖPNV und Fernlinie – historisch schlecht aus.

Wie nicht anders zu erwarten, nachdem die Bustouristik in zwei Lockdown-Phasen über mehrere Monate komplett stillstehen mussten, sieht es in diesem Segment besonders bedrückend aus: 97 Prozent der befragten Busunternehmen mit diesem Schwerpunkt bewerten im Vergleich zum Vorjahr die allgemeine Geschäftslage als ungünstig. Ein ähnliches Bild gibt es im Fernbussektor: Im achten Jahr des Bestehens des Marktes beurteilen insgesamt 93 Prozent der Betriebe die Geschäftslage negativer. Aber auch die Einschätzung der Busunternehmen im ÖPNV hat sich zum Vorjahr stark verschlechtert. Der prozentuale Anteil der zufriedeneren Unternehmen ist um 14 Prozentpunkte auf neun Prozent gesunken. Zugleich stieg der Anteil der unzufriedenen ÖPNV-Betreiber um 37 Prozentpunkte auf insgesamt 65 Prozent.

Fast die Hälfte der Busbranche in Deutschland rechnet mit einer sehr langen Zeit, bis eine echte wirtschaftliche Erholung einsetzt. 46 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmer gaben an, dass die Folgen der Corona-Pandemie voraussichtlich noch ein bis drei Jahre nach Ende aller Einschränkungen im öffentlichen Leben das Geschäft negativ beeinflussen werden. Zehn Prozent rechnen sogar mit Auswirkungen, die noch länger andauern.

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard sagte zu den Ergebnissen: „Die Zahlen unserer Konjunkturumfrage sind ein weiterer Beleg dafür, wie massiv die Corona-Krise unsere Branche verändert und Unternehmen unter Druck setzt. „Es drohen massive strukturelle Schäden in Bustouristik und Fernlinienverkehr sowie auch im ÖPNV, wenn die Belastungen für die Betriebe nicht weiter abgefedert werden“, sagte BDO-Geschäftsführerin Christiane Leonard. Die Branche fordere die Politik in Bund, Ländern und Gemeinden auf, eine langfristige Strategie mit wirksamen Maßnahmen zur Stützung des Busmittelstandes aufzulegen. Beim nächsten Treffen der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten müsse „endlich ein wirklicher Plan zum Restart des Tourismus vorgelegt und das Thema nicht wieder ausgeklammert“ werden. Die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit. Ein Konzept habe der Verband vorgelegt. Zudem brauche der Fernlinien- und Gelegenheitsverkehr die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent, so wie es für den Schienenverkehr bereits entschieden wurde, um die Liquidität zu sichern. (ampnet/jri)

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Die Folgen der Corona-Pandemie: BDO-Konjunkturumfrage 2020/2021.

Die Folgen der Corona-Pandemie: BDO-Konjunkturumfrage 2020/2021.

Foto: Auto-Medienportal.Net/BDO

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