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Hoher Cash-Flow sichert Bosch finanziellen Spielraum

Bosch erzielte im vergangenen Jahr trotz Corona-Krise und rückläufiger Automobilproduktion ein positives Ergebnis. In der zweiten Hälfte erholte sich der Umsatz erheblich, nachdem im Frühjahr der Absatz durch die Shutdowns in vielen Ländern und Branchen drastisch eingebrochen war. „Mit der Geschäftsentwicklung im Krisenjahr 2020 sind wir insgesamt sehr zufrieden“, sagte Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Finanzchef und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung.

Nach vorläufigen Zahlen erreichte das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) rund 1,9 Milliarden Euro. Die EBIT-Rendite liegt damit voraussichtlich bei rund 2,5 Prozent. Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen stieg das EBIT voraussichtlich auf rund 3,3 Milliarden Euro oder rund 4,5 Prozent vom Umsatz. Geholfen hat die frühe Markterholung und die positive Entwicklung in China. Der Umsatz in China lag erstmals in der Bosch-Geschichte über dem Umsatz in Deutschland. Der Gesamtumsatz belief sich auf 71,6 Milliarden Euro und lag damit wechselkursbereinigt 4,4 Prozent unter Vorjahr.

In Folge schneller Kosten- und Investionsanpassungen bei annähernd stabiler Mitarbeitertzahl erzielte der Konzern mit rund fünf Milliarden Euro den bislang höchsten freien Cash-Flow der Unternehmensgeschichte. Dieser sicherte dem Unternehmen in der Krise finanzielle Spielräume. Die Investitionsquote lag bei rund fünf Prozent; rund eine Milliarde Euro an finanziellen Mitteln konnte Bosch so gegenüber dem Vorjahr einsparen.

Der vom Shutdown der Automobilindustrie besonders hart getroffene Unternehmensbereich Mobility Solutions erzielte 42,3 Milliarden Euro Umsatz. Mit einem Rückgang von 9,5 Prozent entwickelte sich das Geschäft dennoch besser als der Markt, da die Automobilproduktion um 15 Prozent zurückging. Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Minus von 8,1 Prozent.

Mit Blick auf den Strukturwandel und die kommende Euro-7-Regulierung sieht Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner die Automobilbranche in einer anspruchsvollen Übergangsphase. „Die Elektromobilität kommt, und Bosch treibt diesen Wandel seit Jahren aktiv voran“, betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung. Um möglichst viele Beschäftigte im Wandel mitzunehmen, brauche Bosch wie andere Unternehmen auch einen gleitenden Übergang. „So wie Elektroautos mit regenerativem Strom CO2-neutral unterwegs sein können, können das auch Diesel und Benziner mit synthetischen Kraftstoffen. Wir sollten diese Chance für den Klimaschutz bei der anstehenden Euro-7-Regulierung nicht vertun.“ Schon jetzt belasteten moderne Diesel und Benziner die Luftqualität in den Städten so gut wie nicht mehr. „Was wirtschaftlich und sozial richtig ist, wird damit ökologisch nicht falsch“, so Denner. (ampnet/jrj)

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