Logo Auto-Medienportal.Net

CMT 2021: Camping-Messe light im Netz

Die CMT (Caravan, Motor und Touristik) ist die wichtigste Frühjahrsmesse der Caravaning-Branche. In diesem Jahr hat Covid-19 den Ausstellern allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ganze 20 Fahrzeuge waren in einer Halle aufgereiht, damit Medienvertreter sie in Augenschein nehmen und fotografieren konnten. Dafür präsentierte eine etwas größere Zahl von Anbietern ihre Neuheiten im Internet. Das war zwar informativ, aber nur der halbe Spaß. Anfassen und hinter die Verkleidungen gucken war eben nicht möglich. Dennoch gibt es viel Neues auf dem Markt, was vor allem an den entwicklungsfreudigen kleineren Herstellern und Start-ups liegt.

Crosscamp, die auf Camper-Vans spezialisierte Tochtermarke von Dethleffs, stellt die Version Crosscamp lite vor, die für 42.990 Euro den Toyota Proace oder für 2000 Euro mehr den Opel Zafira Life nutzt. Diese Version verzichtet auf die Möbelzeile auf der Fahrerseite, dadurch wird das Bett breiter und bietet jetzt 1,40 mal 1,85 Meter Liegefläche. Den Schlafkomfort verbessert eine Auflage, die Gurtschlösser und Scharniere an der klappbaren Rücksitzbank verdeckt. Ein Gaskocher findet sich als Heckauszug, die Schiebetür links wird nicht gebraucht da es keine Frisch- und Abwasserkanister zu wechseln gibt. Eine neue Steuerung für Heizung, Lüftung, Kühlschrank und Licht erleichtert die Bedienung, dimmbare Lichtleisten sorgen für helle Beleuchtung im Bett unter dem Aufstelldach.

Vito von Vantourer

Vantourer nimmt sich den Mercedes Vito vor und stattet ihn als Modell Urban mit Kompressorkühlschrank, einer modularen, herausnehmbaren Küche (35 Kilogramm) und 30-Liter-Kompressor-Kühlbox aus. Auch die Schlaf-Sitzbank kann ohne Werkzeug ausgebaut werden, sie wiegt allerdings 59 Kilogramm, was das zur Aufgabe für ein Zweierteam macht. Alternativ gibt es Einzelsitze. Das Bett oben im Aufstelldach hat Tellerfedern als Auflage für die Matratze, der Tisch eine Metallbeschichtung, auf der Magnetbecher sicheren Halt finden. Das Basismodell des Urban kostet 49.990 Euro, mit zweiter Schiebetür, Kühlbox, 140-PS-Motor und Automatikgetriebe steigt der Preis auf 61.990 Euro.

Wie schon Hymer hat auch Bürstner das Thema Allrad entdeckt. Der Van Campeo auf Citroën Boxer kostet 52.030 Euro und bekommt für 4980 Euro Aufpreis einen 4x4-Antriebsstrang samt Differenzialsperre. Das Grundmodell mit zwei quer angeordneten Schlafplätzen im Heck ist kompakte 5,40 Meter lang, in den Versionen mit 6,0 und 6,40 Metern Länge sind auch einzelne Längsbetten möglich. Für preissensible Kunden hält die Marke den Copa auf Ford Transit vor, 39.990 Euro sind für den eher karg ausgestatteten Camper mit Aufstelldach fällig. Mehr Komfort an Bord bringen die Ausstattungen Holiday plus (6490 Euro Aufpreis) und Bus für 4690 Euro extra. Erneuert wurden außerdem der Travel Van auf Fiat Ducato als Teilintegrierter und der Nexxo Van mit (ab 45.990 Euro) auf Citroën-Basis mit fünf Grundrissen und bis zu sieben Metern Länge. Warum der Hersteller allerdings für fast jede der noch kompakten Baureihen eine andere Marke für das Basisfahrzeug wählt, will sich nicht recht erschließen. Vielleicht rühren daher auch die langen Lieferzeiten bei Bürstner von bis zu einem Jahr.

Viel Holz für die Hütte

Bei der Marke Holzmobil ist der Name Programm. Auf Basis des MAN TGE mit 4,5 Tonnen erlaubtem Gesamtgewicht baut dieser Hersteller aus dem Schwarzwald ein Alkovenmobil fast vollständig aus Holz. Isolierung, Aufbau und die Möbel werden aus dem CO2-neutralen Werkstoff gefertigt. Dichtigkeit erhalten die vier Wände und das Dach durch eine aus dem Bootsbau stammende Lackierung mit sieben Schichten. Ökofreunde können aber auch auf diese verzichten, dann muss die Wohnkabine jedes Jahr eingelassen, also mit speziellem Öl behandelt werden. Eine Solaranlage, zwei Lithium-Akkus, Wechselrichter und ein Induktionskochfeld machen das Mobil gasfrei, die Sonnenzellen auf dem Dach liefern zusammen satte 700 Watt. 180.000 Euro kostet das Holzmobil, im Lauf des Jahres soll ein Teilintegrierter mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht folgen, der auch deutlich günstiger sein wird.

Flowcamper aus Hagen baut mit zehn Mitarbeitern gerade einmal 60 Fahrzeuge im Jahr. Sie sind mit handgefertigten Echtholzmöbeln ausgestattet und nutzen den VW Transporter und den Mercedes-Benz Vito sowie den Sprinter als Ausbaubasis. Originell sind die Namen der Vans. Frieda heißen die Ausbauten von VW und Vito, Max die Sprinter-Version. Neu ist der Casper, eine hochwertige Van-Variante des VW-Transporters. Er schiebt sich zwischen Frieda und Max und bietet zwei verschiebbare Einzelsitze, aufwändige Möbelkonstruktionen und eine eigene Liegeflächenlösung. Die Sitze werden zum Bettenbauen nicht gebraucht, sie machen sich unter der ausziehbaren Unterlage der Matratze klein. Die Naturholzküche ist mit großen Auszügen, einem Gaskocher und einer 30-Liter-Kompressorbox ausgerüstet. Für den scharfen Strahl am Wasserhahn und eine ergiebige Außendusche ist eine kräftige Druckpumpe zuständig. Der Basispreis liegt bei 52.900 Euro, das mögliche Aufstelldach verteuert den Casper um rund 6000 Euro. Neu ist auch der Max für die Familie, er hat ein Aufstelldach mit einer 120 mal 195 Zentimeter großen beheizbaren Liegefläche. Perfekt für die Familie also, allerdings auch nur für die solvente. Die Preise beginnen bei 70.000 Euro und können mit ein paar Extras schnell ins Sechsstellige geraten

Das Vandern ist des Campers Lust

Eine der jüngsten Marken auf der digitalen CMT ist das schwäbische Start-up Vanderer, das den Citroën-Kleintransporter Berlingo oder den baugleichen Peugeot Rifter mit der Option zum Übernachten ausstattet. Ein Klappdach von Camperroof bringt Stehhöhe und zwei Schlafplätze mit 110 mal 190 Zentimetern Liegefläche laden zum Kuscheln ein. Das Möbelmodul im Heck wiegt 40 Kilogramm und hat eine Miniküche mit Induktionskochplatte oder einen Gasgrill und -kocher. Außerdem im Angebot: Eine Außendusche mit Brausekabine aus Zeltstoff.

Neben den Vans und Wohnmobilen hat das Zubehör einen Stammplatz auf der CMT, auch beim digitalen Format. Die Aluminium-Experten des italienischen Herstellers Fiamma zeigen einen Heckträger, der dank einer neuartigen Verbindung mit den Türscharnieren eines Kastenwagens auch schwere E-Bikes verkraftet. Auch die von Dometic neu im Programm aufgenommenen Luft-Zelte, deren Tragwerke nicht von einem Alu-Gestänge gehalten, sondern mit der Luftpumpe aufgeblasen werden, machen das Campingleben komfortabler. Für Energie sorgt unterdessen der Anbieter Lionthron, dessen Geschäftsführer prophezeit, dass Reisemobile binnen 24 Monaten mehrheitlich mit Lithium-Akkus ausgestattet sein werden.

Die Caravaning-Branche blickt dabei gebannt auf die Entwicklung der Pandemie. Denn wer wie viele andere in den vergangenen Monaten zum unglaublichen Zuwachs der Wohnmobil-Absatzes beigetragen hat, will als stolzer Besitzer eines Wohnmobils oder Caravans möglichst bald mit ihm auf Reisen gehen. (ampnet/mk)

Mehr zum Thema:

Teile diesen Artikel:

Bilder zum Artikel
MAN TGE von Holzmobil.

MAN TGE von Holzmobil.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Holzmobil

Download:


MAN TGE von Holzmobil.

MAN TGE von Holzmobil.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Holzmobil

Download:


Flowcamper Caspar.

Flowcamper Caspar.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Flowcamper

Download:


Flowcamper Max.

Flowcamper Max.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Flowcamper

Download:


Vanderer Urban Camper.

Vanderer Urban Camper.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Vanderer/Noah Simma

Download:


Vanderer Urban Camper.

Vanderer Urban Camper.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Vanderer/Noah Simma

Download: