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Special: MAN: Nachhaltigkeit ist Teamsport

Die Ansage ist unmissverständlich: „Wer nicht sauber spielt, ist kein Partner für MAN“, bestimmt Holger Mandel, Vorstand für Beschaffung bei MAN Truck und Bus und gleichzeitig im Vorstand für das Thema Nachhaltigkeit verantwortlich, den Kurs des Unternehmens. Nach den eigenen Investitionen in eine nachhaltige Produktion an den weltweiten Standorten nimmt der Münchener Nutzfahrzeugbauer auch seine Lieferanten in die Verantwortung. „Unsere Geschäftspartner tragen einen erheblichen Teil zur Zukunftsfähigkeit von MAN bei, und daher setzen wir klare Erwartungen an unsere Lieferanten, sich zukünftig noch stärker und ohne Kompromisse den Zielen der Nachhaltigkeit zu verpflichten.“

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Produktion hat MAN bereits viel erreicht. Bis zum vergangenen Jahr, so die Planungen im Jahr 2011, sollten die CO2-Emissionen um 25 Prozent gegenüber dem Ausgangsjahr 2008 sinken. Diese Marke konnte das Unternehmen schon früher als geplant überspringen: Bereits 2019 wurden die Belastungen durch das Klimagas um 35 Prozent gesenkt – umgerechnet 141.024 Tonnen. Zum Erreichen der ehrgeizigen Ziele trugen in den vergangenen Jahren Blockheizkraftwerke, eine Photovoltaikanlage in Südafrika sowie neue Beleuchtungskonzepte und Energie sparende Klimatisierung bei. Allein das Blockheizkraftwerk in München erzeugt rund 20 Prozent des Strombedarfs des Standorts.

Neben den konkreten Maßnahmen, in den Produktionsstätten die Umweltbelastung zu reduzieren, wird nun auch die Lieferkette stärker in die Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein zentrales Zukunftsfeld von MAN und ein Garant für langfristigen Unternehmenserfolg, sondern auch Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung“, erklärt Holger Mandel. Seit vergangenem November gelten die neuen verbindlichen Regeln für die Lieferanten, die im Rahmen eines Ratings auf ihr nachhaltiges Verhalten bewertet werden.

Falls ein Lieferant die Anforderungen des so genannten Sustainability-Ratings (S-Rating) nicht erfüllt, wird er bei der Vergabe von Aufträgen in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. „Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit im Einkaufsprozess und den Lieferantenbeziehungen ist eine Kernaufgabe und neben den finanziellen Aspekten einer der wichtigsten Beiträge der MAN-Beschaffung zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens“, betont Mandel.
Um sich als MAN-Lieferant zu qualifizieren und das bis zu fünf Jahre gültige S-Rating zu erhalten, müssen die Partner im Rahmen einer Selbstauskunft bestätigen, dass die Konzernstandards erfüllt werden, und die Daten mit der entsprechenden Dokumentation untermauern. Diese Angaben der Lieferanten werden dann mit unterstützenden IT-Lösungen ausgewertet.

Zusätzlich werden bei Bedarf Vor-Ort-Audits durchgeführt. „Wir konnten bisher bereits mehr als 1500 Lieferanten qualifizieren“, bilanziert Xaver Langlechner, Teamkoordinator Nachhaltigkeit in Lieferantenbeziehungen (Beschaffung) bei MAN Truck & Bus. Außerdem wurden die zuständigen Beschaffer an den weltweiten Standorten des Nutzfahrzeugherstellers erfolgreich geschult, um für dieses Thema ein noch tiefergreifendes Wissen zu schaffen.

„Für uns“, so Langlechner „ist es wichtig, dass unsere Partner dieselben ökologischen und sozialen Standards erfüllen, an denen wir uns selbst messen lassen.“ Schließlich fragen inzwischen die Kunden verstärkt nach der Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Zu den Kriterien, die von den Lieferanten erfüllt werden müssen, gehören neben der Einhaltung von Richtlinien zu Arbeitsbedingungen unter anderem Korruptionsbekämpfung, ein verantwortungsvoller Umgang mit Konfliktmineralien, Achtung der Menschenrechte und eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Lieferanten, für welche die neue Ausrichtung eine Herausforderung darstellt, werden von uns bei Bedarf unterstützt“, erklärt Langlechner.

Die Überprüfung der Lieferanten in Bezug auf die genannten Kriterien wird zum Teil durch künstliche Intelligenz unterstützt. „Durch das System wird zum Beispiel das gesamte Internet überprüft, um entsprechende Nachrichten zu finden und dann in Zusammenarbeit mit unserer Compliance-Abteilung reagieren zu können“, erklärt Thomas Pfister, Mitarbeiter im Team Nachhaltigkeit in Lieferantenbeziehungen. Des Weiteren wird bei einem Verdacht ein zusätzlicher Überprüfungsprozess angestoßen. „Dafür gibt es verschiedene direkte Kanäle und ein Hinweisgeberportal, an welches sich jeder wenden kann. Die Angaben werden anschließend fallbezogen geprüft, um auf mögliche Nachhaltigkeitsverstöße angemessen zu reagieren.“

Mit dem Ziel die Nachhaltigkeit bei der Rohstoffbeschaffung zu erhöhen, bündelt der VW-Konzern seine markenübergreifenden Aktivitäten. Neben den laufenden Tätigkeiten zu den definierten Hoch-Risiko-Materialien, ist MAN mit zwei weiteren Marken in der Volkswagen-Gruppe für das Thema Naturkautschuk verantwortlich. „Wir verhandeln mit den großen Herstellern, um die Transparenz in der Lieferkette bis zum Ursprung der Erzeugnisse voranzutreiben, um somit Risiken für die Nachhaltigkeit und mögliche Menschenrechtsverletzungen frühzeitig zu erkennen und abzustellen“, erläutert Pfister. „Bei unseren Reifen-Lieferanten haben wir eine große Kooperationsbereitschaft für das Thema Nachhaltigkeit in der Praxis festgestellt“, ergänzt Langlechner.

Alle Maßnahmen tragen dazu bei, die MAN Truck & Bus SE als Teil der Volkswagen-Gruppe in Sachen Nachhaltigkeit zukunftsfähig aufzustellen und gehen einher mit hohen Erwartungen an die Lieferanten. Zusätzlich zu den aktuellen Herausforderungen, welche nur gemeinsam im Team mit den Geschäftspartnern bewältig werden können, stehen für das Jahr 2021 die gesetzlichen Anforderungen und die Dekarbonisierung innerhalb der Lieferkette besonders im Fokus. (ampnet/ww)

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MAN steht für eine nachhaltige Lieferkette.

MAN steht für eine nachhaltige Lieferkette.

Foto: Auto-Medienportal.Net/MAN

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Holger Mandel.

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