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Fahrvorstellung Triumph Trident 660: Ein Triple für die Mittelklasse

Geht es um hohe Zulassungszahlen, spielt die Musik in der Mittelklasse. Sieben der zehn meistverkauften Motorräder auf dem deutschen Markt fallen in das Segment von 390 bis 790 Kubikzentimeter Hubraum. Yamaha MT-07 und Kawasaki Z 650 heißen die Platzhirsche, hinzu kommen Bestseller wie die KTM Duke-Gebrüder 390 und 790. Triumph guckte in dieser preissensiblen, von Roadster-Modellen dominierten Klasse bislang in die Röhre.

Ende Januar ändert sich das: Mit der Trident 660 schicken die Briten ein Motorrad in die Mittelklasse, das alles mitbringt, um der Marke einen kräftigen Absatzschub zu bescheren. Der Startpreis von 7343 Euro (Österreich: 8795 Euro) ist für Triumph-Verhältnisse ein Knaller und liegt mittig zwischen den genannten Hauptwettbewerbern und der Honda CB 650 R, gleiches gilt für die Leistung von 81 PS (60 kW). Weiterer großer Pluspunkt der neuen Einstiegs-Triumph ist der eigenständige Look. Und vor allem: Als einziges Bike dieser Klasse hat die Trident 660 einen potenten Dreizylinder zwischen den Rädern.

Bulliger Antritt wie ein Zweizylinder, hohe Laufruhe wie ein Vierzylinder, souveräner Schub fast übers gesamte Drehzahlband – beim ersten Fahrtest auf Teneriffa überzeugt der kleine Triple auf ganzer Linie. Was zu erwarten war: Triumph lebt dieses Motorkonzept wie kein anderer Hersteller. „Das Beste aus zwei Welten“ soll die Trident bieten. „Wir glauben, dass die Trident 660 ein echter Meilenstein in dieser Kategorie ist und einer ganz neuen Generation von Fahrern auf der ganzen Welt die Marke sowie die Vorteile eines Dreizylinder-Triebwerks näherbringt“, sagt Steve Sargent, Chief Product Officer von Triumph.

67 Motorkomponenten hat Sargents Ingenieurs-Truppe speziell für die Trident entwickelt. Die Leistungsabgabe erfolgt über den elektronischen Gasgriff (Ride-by-Wire) linear und ohne Verzögerung. Mehr als 90 Prozent des maximalen Drehmoments von 64 Newtonmetern liegen bereits ab 3600 Touren an. Damit ist genügend Dampf in allen Lebenslagen garantiert. Zumal das Bike fahrfertig „nur“ 189 Kilogramm auf die Waage bringt. Das macht sie gefühlt ähnlich wendig wie ein Leichtkraftrad. So soll das sein.

Zwei Fahrmodi gibt Triumph der Trident 660 mit auf den Weg: „Road“ für trockene Straßen, „Rain“ für mieses Wetter. Aktiviert werden sie über die Menütasten am linken Lenkerende. Der Regenmodus nimmt das Temperament wie allseits bekannt etwas zurück. Wer es noch sanfter wünscht, sollte die A2-Version ordern: Ein spezieller Gasgriff und ein anderes Mapping drosseln die Leistung hier auf 48 PS (35 kW) und 51 Nm.

Das Showa-Fahrwerk ist einfach, aber klasse. Für die Upside-down-Gabel vorn (41 mm) gibt es keine Einstellmöglichkeiten, beim Monoshock-Federbein hinten ist die Federvorspannung verstellbar; das reicht vollkommen in dieser Klasse, genau wie die 133,5 Millimeter Federweg. Die Nissin-Bremsen packen kraftvoll zu. Gut dosierbar, machen sie einen ausgezeichneten Job, genau wie das Fahrwerk. Spurstabil und mit feiner Rückmeldung vermittelt es vom Start weg Vertrauen ins 17-Zoll-Vorderrad und die gelungene Serienbereifung (Michelin Road 5). Das Kurvenverhalten ist vorbildlich.

Selbst bei extremer Schräglage setzen die Fußrasten nicht auf. Als 1,80 Meter großer Fahrer sitzt man nahezu perfekt auf beziehungsweise „in“ dem Bike. Erster Eindruck nach 165 Testkilometern: Hier passt alles perfekt für alle zwischen 1,65 und 1,85 Meter Körpergröße. Auch größere Biker dürften sich wohlfühlen. Aufrechte Sitzposition, stimmiger Kniewinkel – ermüdungsfreies Fahren sollte bei den allermeisten Fahrern möglich sein. Die plane Sitzbank ist angenehm straff und im vorderen Bereich tailliert. Das macht es einfach, beide Füße sicher auf den Boden zu bekommen.

Typisch für Triumph hat der Tank (hier aus Kunststoff) große Knieausformungen. Nahezu überdimensioniert, zählen sie bei der schlanken Trident 660 zu den zentralen Designelementen. Der Kennzeichenhalter ist an der Schwinge befestigt. Dadurch schwebt das Heck dekorativ in der Luft. Je nach Lackierung – vier stehen zur Wahl – ist es farblich abgesetzt. Das betont den modernen Look.

Im optisch eher auf Radau gebürsteten Segment ist der neo-klassische „Brit-Style“ der Triumph eine wohltuende Abwechslung. Im Vergleich zu vielen Vertretern der Roadster-Mittelklasse hat die Trident 660 fast etwas Würdevolles. Kleines Gimmick am Rande: Beim Hinterherfahren erinnert die LED-Grafik des Rücklichts an ein Herz. Der runde Voll-LED-Frontscheinwerfer verspricht eine sehr gute Lichtausbeute. Optional gibt es Lauflicht-Blinker. Wie die Serienblinker werden sie selbstabschaltend sein, verspricht Triumph. Das ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, selbst bei teureren Maschinen nicht.

Spitze 196 km/h gibt Triumph an. Der Durchschnittsverbrauch beträgt offiziell 4,6 Liter pro 100 Kilometer. Der Bordrechner der Testmaschine lag sogar knapp drunter: 4,4 l/100 km begehrte die Trident demzufolge für den Aufstieg zum Teide und den Rückweg zum Hotel. Erfreulich zurückhaltend ist auch das Lärmverhalten: 94 Dezibel weist das Datenblatt als Standgeräusch aus, der eher dumpfe Fahrsound gefällt. Zubehörtöpfe für die Auspuffanlage wird es laut Triumph ganz bewusst nicht geben. Hier sehe man sich „als verantwortungsbewusster Hersteller“.

Stattdessen soll die Trident mit feinen Zutaten auf sich aufmerksam machen. Gegen Aufpreis lassen sich beispielsweise Smartphone und Go-Pro-Actioncam mit dem modernen Rundinstrument koppeln. Dann kann der Fahrer übers TFT-Borddisplay unter anderem navigieren, sich Playlists und Anrufe anzeigen lassen und die Kamera bedienen. 45 Zubehörteile ermöglichen einen individuellen Look. Ein Quickshifter mit Blipper nimmt einem auf Wunsch das Kuppeln beim Rauf- und Runterschalten ab. Die Kohle, die dafür draufgeht, kann der Trident-Kunde bei den Servicekosten sparen. „Der Service für eine Trident ist rund 25 Prozent kostengünstiger als bei den Wettbewerbern“, versichert Steve Sargent.

Für einen Beispielzeitraum von drei Jahren seien 8,3 Werkstattstunden angesetzt statt der elf bis 15,8 Stunden bei Wettbewerbsmotorrädern. Hinzu kommen Wartungsintervalle von 16.000 Kilometern, was einem weiteren Vorteil von 25 bis sogar 65 Prozent entspräche. On top gibt Triumph eine 2+2-Jahre-Garantie. Die ersten Exemplare sollen Ende Januar 2021 zu den Händlern kommen. Fürs noch bis Juni 2021 laufende Geschäftsjahr hat Triumph 900 Einheiten geordert. Die dürften schnell weg sein. (ampnet/rbi)

Technische Daten Triumph Trident 660

Motor: Reihen-Dreizylinder, 660 ccm, flüssigkeitsgekühlt
Leistung: 60 kW / 81 PS bei 10.250 U/min
Max. Drehmoment: 64 Nm bei 6250 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: k.A.
Getriebe: sechs Gänge
Antrieb: Kette
Tankinhalt: 14 Liter
Sitzhöhe: 805 mm
Gewicht: 189 kg (fahrbereit)
Normverbrauch: 4,6 l/100 km
CO2-Emissionen: 107 g/km
Testverbrauch: 4,4 l/100 km
Bereifung: 120/70 R17 (v.), 180/55 R17 (h.)
Preis: 7343 Euro (plus NK)

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