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Volkswagen trotz Absatzrückgang wieder im Plus

Das Geschäft des Volkswagen Konzerns hat sich im dritten Quartal spürbar erholt. Die Rückgänge bei Auslieferungen, Umsatz und Ergebnis fielen per Ende September deutlich moderater aus als zum Halbjahr. Die Auslieferungen an Kunden gingen in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent auf 6,5 (8,0) Mio. Fahrzeuge zurück. Damit sanken auch die Umsatzerlöse um 16,7 Prozent auf 155,5 (186,6) Mrd. Euro. Dennoch belief sich das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen wegen des deutlich positiven dritten Quartals per Ende September auf 2,4 (14,8) Mrd. Euro.

In dem rückläufigen Gesamtmarkt konnte der Konzern seinen globalen Pkw-Marktanteil gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent ausbauen. Die Erholung der Märkte setzte sich im dritten Quartal fort. Ein wichtiger Treiber war dabei China, der größte Einzelmarkt des Konzerns. Die Auslieferungen zwischen Juli und September lagen dort um 3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Weltweit wurden im dritten Quartal etwa gleich viele Fahrzeuge an Kunden übergeben wie im Vergleichszeitraum in 2019 (-1,1 Prozent). Im September übertrafen die globalen Auslieferungen des Konzerns erstmals in diesem Jahr wieder das Niveau des Vorjahresmonats (+3,3 Prozent). Die Umsatzerlöse von Juli bis September lagen mit 59,4 (61,4) Mrd. Euro mit -3,4 Prozent nur leicht unter dem Vorjahreszeitraum. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen war im dritten Quartal erwartungsgemäß gegenüber Vorjahr rückläufig, aber mit 3,2 (4,8) Mrd. Euro wieder deutlich positiv.

Der Volkswagen Konzern geht davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden im Jahr 2020 infolge der Auswirkungen der Pandemie deutlich unter dem Wert des Vorjahres liegen werden. Herausforderungen sieht der Konzern außerdem in der steigenden Intensität des Wettbewerbs, den volatilen Rohstoff- und Devisenmärkten sowie in verschärften emissionsbezogenen Anforderungen. Die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns werden deswegen voraussichtlich deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Insgesamt rechnet der Volkswagen Konzern für das Jahr 2020 mit einem im Vorjahresvergleich gravierend rückläufigen, aber insgesamt positiven Operativen Ergebnis.

Die Marke Volkswagen Pkw setzte im Berichtszeitraum Januar bis September 1,9 (2,8) Mio. Fahrzeuge ab; ein Minus von 31,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 47,2 Mrd. Euro waren die Umsatz­erlöse um 27,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen gab auf -1,0 (3,2) Mrd. Euro nach. Aus der Diesel-Problematik ergaben sich im Berichtszeitraum Sondereinflüsse in Höhe von -0,6 (-0,7) Mrd. Euro.

Der Absatz der Marke Audi verringerte sich in den ersten neun Monaten 2020 auf weltweit 682.000 (900.000) Fahrzeuge. Über das chinesische Joint Venture FAW-Volkswagen wurden weitere 475.000 (430.000) Audi Fahrzeuge veräußert. Die Umsatzerlöse gingen auf 33,3 (41,3) Mrd. Euro zurück. Infolge des Volumenrückgangs, der Belastungen aus der Bewertung von Derivaten, negativer Währungseffekte und gestiegener Verkaufshilfen verringerte sich das Operative Ergebnis (im laufenden Jahr vor Sondereinflüssen) auf 0,2 (3,2) Mrd. Euro.

Reduzierte Fix- und Entwicklungskosten und der Entkonsolidierungs­effekt aus dem Verkauf der Autonomous Intelligent Driving GmbH (AID) wirkten positiv. Im Berichtszeitraum ergaben sich aus Diesel Sondereinflüsse in Höhe von -0,1 Mrd. Euro. In den Finanzkenn­zahlen der Marke Audi sind die Marken Lamborghini und Ducati enthalten. Lamborghini setzte in den ersten drei Quartalen 5696 (6418) Fahrzeuge ab und Ducati 34.160 (42.506) Motorräder.

Der Absatz der Marke Skoda war im Zeitraum Januar bis September dieses Jahres mit 596.000 Fahrzeugen um 25,9 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 12,0 (14,8) Mrd. Euro, das Operative Ergebnis ging auf 469 (1175) Mio. Euro zurück.

Die Marke Seat setzte im Berichtszeitraum 319.000 Fahrzeuge ab, 38,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Umsatzerlöse fielen mit 6,0 Mrd. Euro um 31,5 Prozent geringer aus als ein Jahr zuvor. Vor allem der Volumenrückgang führte dazu, dass das Operative Ergebnis auf -290 (248) Mio. Euro sank.

Der Absatz der Marke Bentley war in den ersten neun Monaten 2020 mit 7610 (7.224) Fahrzeugen höher als 2019. Die Umsatzerlöse stiegen volumenbedingt auf 1397 (1306) Mio. Euro. Das Operative Ergebnis ging auf -52 (65) Mio. Euro zurück.

Porsche erzielte im Berichtszeitraum einen Absatz von weltweit 181.000 Fahrzeugen. Damit wurde der Vergleichswert des Vorjahres um 11,6 Prozent verfehlt. Die Umsatzerlöse lagen bei 17,5 (18,7) Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis (im Vorjahr vor Sondereinflüssen) gab auf 1,9 (3,2) Mrd. Euro nach; mit 10,8 Prozent konnte jedoch eine zweistellige Umsatzrendite erzielt werden.

Im Zeitraum Januar bis September 2020 ging der Absatz von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf weltweit 250.000 (344.000) Fahrzeuge zurück. Die Umsatz­erlöse lagen bei 6,7 Mrd. Euro; ein Minus von 23,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Operative Ergebnis sank infolge des Volumenrückgangs und der ab diesem Jahr geltenden CO2-Lenkungs­abgaben auf -362 (497) Mio. Euro.

Scania Vehicles and Services verzeichnete in den ersten neun Monaten 2020 einen Absatz von 49.000 (76.000) Fahrzeugen. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 8,1 (10,4) Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis von Scania Vehicles and Services verringerte sich auf 419 (1209) Mio. Euro.

MAN Nutzfahrzeuge setzte im Berichtszeitraum 80.000 Einheiten ab; das waren 23,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Umsatzerlöse gingen auf 7,5 (9,2) Mrd. Euro zurück. Das Operative Ergebnis verfehlte mit -461 (297) Mio. Euro den Vorjahreswert.

Power Engineering erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 2,7 (2,9) Mrd. Euro. Das Operative Ergebnis gab volumenbedingt auf 66 (91) Mio. Euro nach.

Im Zeitraum Januar bis September 2020 ging die Zahl der im Finanzierungs-, Leasing-, Service- und Versicherungsgeschäft des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen neu abgeschlossenen Verträge um 10,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 6,2 Mio. Kontrakte zurück. Der Gesamtvertragsbestand belief sich am 30. September 2020 auf 23,8 Mio. Kontrakte; am Jahresende 2019 waren es 23,7 Mio. Kontrakte. Das Operative Ergebnis sank in den ersten neun Monaten 2020 risikokostenbedingt auf 1,8 (2,2) Mrd. Euro. (ampnet/Sm)

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